- Ephemerophyt
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Als Adventivpflanzen (umfasst Ephemerophyten,Epökophyten oder Agriophyten) bezeichnet man solche Pflanzen, die sich vorübergehend an einem nicht ihrem Ursprungsgebiet entsprechendem Ort durch anthropogenen Einfluss etablieren konnten. Sie sind aber nicht in der Lage, mit allen (extremen) am Standort vorkommenden Bedingungen zurechtzukommen, daher gehen sie dann beispielsweise während eines strengen Winters oder einer ungewöhnlichen Trockenperiode ein.
Im Gegensatz dazu sind Archäophyten vor 1492 eingeführt und haben sich bereits seit langer Zeit als Teil des Ökosystems etabliert, während Neophyten nach 1492 eingeführt werden. Während viele Neophyten sich in ihrem neuen Lebensraum in Nischen etablieren, gibt es auch eine Reihe von Neophyten wie das Drüsige Springkraut oder den Riesen-Bärenklau, die sich in Mitteleuropa als problematische Pflanzenarten herausgestellt haben.
Als Adventivpflanze würde man beispielsweise die Dattelpalme bezeichnen, die in Berlin-Kreuzberg entdeckt wurde und die zumindest einige milde Berliner Winter überlebte. Auch die Feigen, die an klimatisch begünstigten Stellen Mitteleuropas wachsen, würde man derzeit eher dieser Gruppe zuordnen.
Adventivpflanzen findet man häufig an Frachtbahnhöfen, entlang von Bahnstrecken und Hafengebieten sowie Flughäfen, aber auch an Straßen. Der Samen ist dort häufig zufällig mit dem Import von Waren eingeführt (sogenannte Agochorie) worden. Auch durch Saatgutverunreinigungen werden gelegentlich neue Pflanzen in Lebensräume eingeführt, die sich kurzfristig fortpflanzen konnten (sogenannte Speirochorie). Agochorie und Speirochorie sind Unterformen der Hemerochorie. Die Samen können auch in Radkästen hängen, so dass sie entlang von Fernstraßen transportiert und verbreitet werden.
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