Erbach im Taunus

Erbach im Taunus
Erbach
Koordinaten: 50° 19′ N, 8° 15′ O50.3102777777788.2583333333333200Koordinaten: 50° 18′ 37″ N, 8° 15′ 30″ O
Höhe: 200–450 m
Fläche: 10,7 km²
Einwohner: 2869 (30. Juni 2006)
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 65520
Vorwahl: 06434

Erbach im Taunus ist nach der Kernstadt der zweitgrößte Stadtteil von Bad Camberg im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen. Eingemeindet wurde er am 1. Juli 1974.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Lauf des Dombachs am Lindenplatz

Im Süden ist Erbach fast vollständig mit der Kernstadt Bad Camberg verwachsen. Von Nord nach Süd führt die B 8 durch den Ort. An der westlichen Gemarkungsgrenze verlaufen die A3 und die ICE-Strecke Frankfurt-Köln. Durch Erbach fließen der Emsbach und der Dombach.

Die Erbacher Gemarkung verläuft lang gestreckt von Südwest nach Nordost. Im Nordwesten grenzt Erbach an Oberselters. Danach folgen im Uhrzeigersinn Eisenbach, der Weilroder Ortsteil Hasselbach (zugleich Grenze zum Hochtaunuskreis), Schwickershausen, die Kernstadt Bad Camberg und Dauborn. Der Nordosten der Erbacher Gemarkung wird von Mischwald bedeckt, während im westlichen Teil landwirtschaftliche Fläche vorherrscht. Der Ort selbst liegt in einer Senke an der Einmündung des Dombachs in den Emsbach. Nach Westen steigt das Gelände in der Gemarkung auf bis zu 280 Meter an, im Osten auf fast 450 Meter (Stickelberg). Der Ort selbst liegt auf rund 230 Metern Höhe.

Geschichte

Schneidmühle

Mit einer Schenkung an das Kloster Lorsch um 768, die Arilbach (das heutige Erbach) und Widergisa (heute Würges) gemeinsam vornahmen, wurden die beiden Orte erstmals urkundlich erwähnt. Grabfunde lassen auf einen fränkischen Ursprung der Siedlung schließen, die vermutlich im 6. oder 7. Jahrhundert gegründet wurde. Um 1100 die entstand die erste Kapelle in Erbach, die als St. Georgs-Kapelle 1328 namentlich erwähnt wurde. Wegen Baufälligkeit der Kapelle wurde 1817 mit dem Bau der Sankt-Mauritius-Kirche begonnen, der drei Jahre später abgeschlossen wurde. Aufgrund der Verdreifachung der Bevölkerung Erbachs seit 1820 wurde 1969 die Kirche neu erbaut, bis auf den Turm wurden keine Gebäudeteile von der alten Kirche übernommen.

Wirtschaftshistorisch ist die ungewöhnlich große Zahl von sieben Mühlen interessant, die noch im 19. Jahrhundert in dem vergleichsweise kleinen Ort betrieben wurden.

Historische Gebäude in Erbach

Ehemaliges Bürgermeisterhaus
Kirche St. Mauritius

Die Alte Schneidmühle wurde erstmals 1668 urkundlich erwähnt. Es handelt sich um eine Wassermühle, die am Emsbach errichtet wurde. Das heutige Wohn- und Betriebsgebäude wurde jedoch erst um 1800 errichtet. Die Mühle weist einen mittelschächtigem Zellenrand und einen dreiteiligen Holzschutz im Emsbach auf.

Die alte Schule wurde 1828 erbaut und 1939 durchgreifend saniert. Das Gebäude wurde bis 1961 als Schule und bis zur Eingemeindung 1974 als Rathaus genutzt.

Ein Bürgermeisterhaus wurde um 1644 errichtet und durch ein Torhaus mit dem Nachbargebäude verbunden. Das Ensemble ergibt eine repräsentative Fachwerk-Anlage, an der besonders der fränkische Erker des Torbaus mit seinen vielen Verzierungen hervorsticht.

Im Zentrum Erbachs befindet sich der Brunnenplatz. Auf dem nahegelegenen Lindenplatz findet jährlich das Lindenblütenfest statt.

Sport

Mauritiusbrunnen in der Ortsmitte

In Erbach beheimatet sind der "Angelverein 1980" und der Fußballverein "SV 1930 Erbach". Ferner gibt es den "Judo-Club 1973", den "Kegel-Sport-Verein", den Tennisclub, den Turnverein "Frisch auf" und den Schützenverein "Einigkeit" 1929.

Sonstige Vereine

Erbach verfügt über eine im Jahr 1934 gegründete Freiwillige Feuerwehr und einen Karnevalsverein Carnevalverein "Närrisch Erbach", im musikalischen Bereich den Kirchenchor "St. Mauritius", den "Gesangverein Frohsinn 1848", und den "Männergesangverein "Eintracht" 1893". Ferner bestehen der "Verschönerungsverein" (seit 1967), der "Kleintierzuchtverein Erbach". Der "Verein für Allgemeine Vogelzucht und Vogelhaltung" verfügt über eine Ortsgruppe in Erbach. Ältester Verein dürfte die "Vereinigte Handwerkerzunft" sein, die ihre Entstehung auf das 12. bis 14. Jahrhundert zurückführt.

Weblinks


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