- Eisenbach (Taunus)
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Eisenbach Gemeinde Selters (Taunus)Koordinaten: 50° 21′ N, 8° 15′ O50.3430555555568.2561111111111205Koordinaten: 50° 20′ 35″ N, 8° 15′ 22″ O Höhe: 205 m ü. NN Einwohner: 3.157 (15. Okt. 2008) Eingemeindung: 1. Juli 1974 Postleitzahl: 65618 Vorwahl: 06483 Eisenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Selters (Taunus) im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen. Es ist heute Luftkurort.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Eisenbach liegt in dem waldreichen Tal des gleichnamigen Wasserlaufs nördlich des Taunushauptkamms, im östlichen Hintertaunus, etwa 15 Kilometer südöstlich von Limburg und fünf Kilometer nördlich von Bad Camberg.
Die Gemarkung grenzt im Norden an Münster und folgend im Uhrzeigersinn an Haintchen, Hasselbach (und damit an den Hochtaunuskreis), Erbach, Oberselters, Niederselters und Oberbrechen. Insbesondere im Süden und Osten ist sie von großen Waldgebieten bedeckt. Von rund 200 Metern Höhe am Eisenbach erstreckt sich die Ortslage bis auf 230 Meter Höhe. Am Ostrand der Gemarkung werden bis zu 450 Meter erreicht.
In Eisenbach leben rund 3150 Einwohner, was Eisenbach zum derzeit zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde macht.
Geschichte
Eisenbach wurde im Jahr 1234 vom Grafen von Nassau-Diez an Nassau-Weilnau abgetreten, dadurch erhielt der Ort ein Schultheißengericht. 1326 kam Eisenbach an die Herrschaft Reinberg-Eichelbach. 1405 kam die Hälfte an Nassau-Saarbrücken und 1427 an das Kurfürstentum Trier. 1618 fiel die andere Hälfte an Nassau-Diez zurück und wurde 1648 zwischen den Herren von Hattstein und Metternich geteilt. 1664 bis 1754 gehörte dieser Anteil den Freiherren von Hohenfeld, die in Camberg ansässig waren, danach waren es die Freiherren von Schütz zu Holzhausen. 1803 wurde das gesamte Gebiet Teil von Nassau-Weilburg, das 1806 in das Herzogtum Nassau aufging. Bis ins 16. Jahrhundert war die Pfarrei St. Petrus auch für das größere Niederselters zuständig.
1867 wurde es Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau und dem Untertaunuskreis zugeteilt. 1886 wurde der Kreis Limburg gebildet. Seit 1945 gehört der Ort zu Hessen. Mit der Gebietsreform in Hessen wurde er zum 1. Juli 1974 nach Selters (Taunus) eingegliedert[1].
Die Eisenvorkommen, die dem Ort seinen Namen gaben, wurden bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts abgebaut. Neben Landwirtschaft und einem kleinen Weinanbau im Mittelalter waren im 19. Jahrhundert vor allem Baugewerke in Eisenbach vertreten.
Sehenswürdigkeiten und Brauchtum
Nachhaltig geprägt wird das Ortsbild vom Turm der katholischen St. Petrus, die in den Jahren 1896/98 nach Plänen des Architekten Jakob Fachinger im Stil der Neuromanik errichtet wurde. Der damalige Pfarrer Clemens Langenhof hatte den Kirchenbau entschieden vorangetrieben.
- Hof zu Hausen
In der Eisenbacher Gemarkung liegt der Hof zu Hausen. An dem Ort muss es spätestens 1275 einen Hof gegeben haben, den das Kloster Gnadenthal in diesem Jahr von der Familie von Velden kaufte. Vorbesitzer soll ein Ritter Hartrad von Merenberg gewesen sein. Es folgten weitere Käufe, Erbschaften und Schenkungen, aus denen ein großer Gutshof entstand. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde er in ein Frauenstift umgewandelt, fiel aber bald an das Haus Nassau-Diez, das den aus österreichischem Adel stammende und in Camberg residierende Amtmann Achatius Freiherr von Hohenfeld damit belehnte. Schnell ging der Hof jedoch in seinen vererbbaren Besitz über. Um 1770 gab es Auseinandersetzungen zwischen Oranien-Nassau und Kurtrier um die Anlage. Ab 1822 befand er sich im Besitz des nassauischen Feldherrn August von Kruse. Heute gehört der Hof dem Haus Plettenberg.
- Eisenbacher Kerb
Jährlich am letzten Wochenende im September beginnt das Eisenbacher Kirchweihfest, die „Kerb“, freitags mit einem Feuerwerk. Danach wird bis montags in der Festhalle gefeiert. Die Eisenbacher Kerb ist gemessen am Bierkonsum (statistische Erhebung der Bitburger Brauerei) das drittgrößte Kirchweihfest der Region, hinter der Elzer Kirmes und der Niederbrechener Kirmes.
Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten
Einrichtungen:
In Eisenbach existieren die Freiwillige Feuerwehr Eisenbach, gegr. 1905 (seit 2. Juni 1973 mit ihrer Jugendfeuerwehr) und der Katholische Kindergarten in der Grabenstraße.
Freizeitmöglichkeiten:
Es bestehen ein Sportplatz, ein Schützenhaus, Kinderspielplätze und Wander- und Radwege.
Vereine
Auf Ortsebene bestehen die Vereine "Helfende Hände" e. V., Brieftaubenverein 07076 "Taunusblick", Club der Theaterfreunde e. V. 1925, Naturschutzbund Deutschland NABU-Ortsgruppe Eisenbach 1988, Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Eisenbach, Eisenbacher Musikanten, die Freiwillige Feuerwehr Eisenbach e. V., gegr. 1905 (einschl. Jugendfeuerwehr, gegr. 2. Juni 1973), Gemeinschaft der Eisenbacher Ortsvereine, Kaninchenzüchterverein H 133 Eisenbach e. V., Katholische Junge Gemeinde, Kegelsportverein Eisenbach, Kinderschola (Förderverein) "St. Petrus" Eisenbach, Kirchenchor "Cäcilia" Eisenbach, Kleintierzuchtverein von 1975 Eisenbach e. V., Männergesangverein 1866 e. V. "Liederkranz", Schützenverein "Roland" e. V. 1927, Tischtennis-Club Eisenbach 1950 e. V., Turnverein "Frisch Auf" e. V. 1895, TuS Eisenbach 1923 e. V., VdK Ortsgruppe Eisenbach, Vereinigung von Läufern und Gehern 1969 e. V. und Verschönerungsgemeinschaft 1958 e. V..
Einzelnachweise
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Limburg und des Oberlahnkreises vom 6. Februar 1974, GVBl. I S. 101
Weblinks
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