- Erbin
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33.53810380555636.364402777778Koordinaten: 33° 32′ N, 36° 22′ O Erbin ist eine Stadt im Gouvernment Rif Dimaschq in Syrien.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Offiziell wurde die Stadt bis zum Anfang der 1960er ‚Erbil’ [ʕirbi:l] genannt, was aus dem syrischen Wort [ʕirbi:l] oder [ʕurba:na] stammen könnte, und die Bedeutung von 'Mehlsieb' oder 'Weidenbaum' hat.
Es gibt mehrere Schreibweisen für den Stadtnamen: z. B. Arbine, Arbin, Erbin, Arbeen, Arbeel oder Irbin.
Erbin liegt 7 km nordöstlich der syrischen Hauptstadt Damaskus. Der aus dem Fluss Barada stammende Fluss Thura bewässert die umliegenden Oliven- und Wallnussfelder und markiert die westliche Grenze von Erbin zu dem Ort Qabun. Er Erbin hat fünf Nachbarstädte und -dörfer: Zamalka, Al. Qabun, Harasta Al. Basal, Madiara und Hammuria. Im Gebiet von Erbin gab es viele alte Dörfer wie Bartaya, Rummana, Jawwaza, Sultaya. Diese wurden aus Lehm erbaut und aus verschiedenen Gründen verlassen bzw. getilgt. Nur in Bartaya gab es bis in die fünfziger Jahre einen Friedhof, der die Spuren dieses Dorfes zeigte. Die meisten Stadtteile von Erbin heißen bis heute wie das Vorgängerdorf.
Bevölkerung
Erbin ist der Wohnort von über 65.000 Menschen. Etwa 40.000 davon gelten als Stamm-Erbiner, d. h. sie und ihre Vorfahren sind im osmanischen, später im französischen und dann im heutigen Stadtregister aufgenommen worden. Der Rest siedelte sich in Erbin in den letzten dreißig Jahren an. Von der Gesamtbevölkerung sind etwa 2.000 Christen. Aktuelle offizielle Zählungen sind nicht vorhanden. In Erbin gibt es 15 Moscheen. Die älteste ist die Große Moschee direkt am Hauptmarkt. Etwa 150 m weiter steht die Römisch-Orthodox-Kirche St. Georg.
Verwaltung
Offiziell ist Erbin eine Nahiya, das heißt, dass die Stadt ihre eigene Polizeistation, Post, Rathaus, Gericht und Zivilregister hat. Erbin hat einen Bürgermeister. Die Stadt verwaltet Angelegenheiten wie Müllabfuhr, Finanzen u. ä. unabhängig. Die höhere Instanz, die die Arbeit der Verantwortlichen kontrolliert, ist der Gouverneur von Damaskus, der vom Staatspräsidenten ernannt wird.
Bildung
In Erbin gibt es mehrere Privatkindergärten, die einen guten Ruf genießen und Kinder ab drei Jahren aufnehmen. Es gibt zehn staatliche Grundschulen und sechs Gymnasien, in denen Mädchen und Jungs getrennt unterrichtet werden. Die Erbiner Studenten studieren mehrheitlich an der nahen Universität zu Damaskus, andere in Aleppo, Latakia oder Homs. Es gibt ein Kulturzentrum im alten Rathaus.
Gesundheit
Erbin hat zwei Krankenhäuser. Das Radschaa Krankenhaus ist im Betrieb, während sich das Hafiza-Krankenhaus noch im Aufbau befindet. Es gibt etwa zehn Allgemein- und fünf Zahnärzte. Die Zahl der Apotheken ist auch über zehn. In Erbin gibt es auch ein staatliches kostenfreies Gesundheitszentrum, das sich zurzeit vor allem mit Impfungen und Behandlungen der armen Bürger beschäftigt. Fließendes sterilisiertes Trinkwasser wird in der Stadt gewährleistet.
Wirtschaft
Die Erbiner sind mehrheitlich selbständig. Es gibt nach Angaben des Rathauses etwa 3500 registrierte wirtschaftliche „Aktivitäten“. Diese teilen sich unter kleine Läden, Fabriken, Firmen u. ä. auf. Es gibt eine sehr schwache Tendenz zur Beschäftigung beim Staat. Traditionell waren die Erbiner führend in Arbeiten außerhalb ihres Wohnorts. Prof. Dr. Joseph Awad Arbeely war der erste Erbiner und der erste Araber, der am Ende des neunzehnten Jahrhundert (1878) mit seiner Frau und seinen sechs Kindern Syrien in Richtung USA verlassen hat. Zwei seiner Söhne veröffentlichten 1904 die erste arabische Zeitung in den Vereinigten Staaten. Viele seiner Nachfahren wohnen noch immer mit demselben Nachnamen in den Staaten. Zurzeit befindet sich der größte Walnuss- und Mandelmarkt Syriens in Erbin. Es werden täglich viele Tonnen verarbeitet und verkauft. Es gibt auch mehrere Betriebe zur Verarbeitung und Produktion von allen eingelegten Gemüsearten. Traditionell wird in Erbin exklusiv das Qamr Ad. Din aus Aprikosen hergestellt.
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