Ernst Carl Theodor Zincke

Ernst Carl Theodor Zincke

Ernst Carl Theodor Zincke (* 19. Mai 1843 in Uelzen; † 17. März 1928 in Marburg) war ein deutscher Chemiker. Er wirkte von 1875 bis 1913 als Professor an der Universität Marburg. Nach ihm sind verschiedene Namensreaktionen in der organischen Chemie benannt.

Leben

Theodor Zincke studierte Pharmazie an der Universität Göttingen und absolvierte weitere Studien in Chemie, bei denen unter anderem Friedrich Wöhler zu seinen Lehrern zählte. Im Jahr 1869 promovierte er in Göttingen, anschließend ging er an die Universität Bonn und arbeitete dort in der Gruppe von August Kekulé. Nachdem er in Bonn 1872 habilitiert und ein Jahr später zum außerordentlichen Professor ernannt worden war, wurde er drei Jahre später ordentlicher Professor an der Universität Marburg, an der er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1913 blieb. Zu seinen Schülern gehörte unter anderem der spätere Nobelpreisträger Otto Hahn, der 1901 unter Zincke promovierte.

Im Jahr 1883 wurde Theodor Zincke in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. Nach ihm sind verschiedene Reaktionen in der organischen Chemie benannt, so die Zincke-Suhl-Reaktion, ein Spezialfall der Friedel-Crafts-Alkylierung, und die als Zincke-Reaktion oder Zincke-König-Spaltung bezeichnete Ringöffnung von Pyridinverbindungen zu sogenannten Zincke-Salzen. Diese Reaktion ist unter anderem in der pharmazeutischen Analytik von Bedeutung und wird beispielsweise im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. NT) in der Monografie zu Nicotinamid erwähnt.

Literatur

  • Zincke, Theodor. In: Otto Wenig (Hrsg.): Verzeichnis der Professoren und Dozenten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn 1818−1968. Bouvier, Bonn 1968, ISBN 3-41-600495-7, S. 347

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