Ernst II. (Sachsen-Hildburghausen)

Herzog Ernst von Sachsen-Hildburghausen

Ernst (* 12. Juli 1655 in Gotha; † 17. Oktober 1715 in Hildburghausen) war Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg, sowie erster Herzog und Stifter der Linie Sachsen-Hildburghausen.

Leben

Ernst war der sechste Sohn Herzogs Ernst I. von Sachsen-Gotha und dessen Ehefrau Elisabeth Sophia von Sachsen-Altenburg. Zunächst regierten die sieben Söhne Ernsts des Frommen gemeinschaftlich über Sachsen-Gotha-Altenburg. Ernst stand dabei zunächst unter Vormundschaft seines ältesten Bruders Friedrich. Am 24. Februar 1680 kam es durch einen Vertrag der Brüder zur Landesteilung.

Ernst wurde dabei Gründer und erster Herzog von Sachsen-Hildburghausen. Er erhielt die Ämter und Städte Hildburghausen, Heldburg und Eisfeld sowie das Amt Veilsdorf und das halbe Amt Schalkau. Nach einem Vergleich mit seinem Bruder Friedrich 1683, erhielt er zusätzlich das Amt Königsberg aus dem Besitz seines Bruders Heinrich und nach dem Tod seines Bruders Albrecht 1699 auch das Amt Sonnefeld. Um Albrechts Erbe war er mit seinem Bruder Bernhard erheblich in Streit geraten und wurde 1705 in einem Vergleich mit Sonnefeld abgefunden. Das Land wurde nach dem Tod Heinrichs von Römhild 1714 um das Amt Behrungen, die Echterschen Lehen und Milz vergrößert. 1702 war das Land aus dem “Nexus Gothanus” gelöst worden und Ernst erhielt dadurch volle landesfürstliche Hoheit.

Ernst begann 1675 seine Militärdienste. Als Rittmeister der Kavallerie kämpfte er gemeinsam mit seinem Schwiegervater 1683 beim Entsatz von Wien, 1685 während der Verfolgung der sich zurückziehenden türkischen Truppen bei Gran und bei der Eroberung von Neuhäusel. Später stand Ernst in holländischen Diensten gegen Ludwig XIV. Als Oberst war er bei der Eroberung von Kaiserwerth beteiligt.

Das Residenzschloss in Hildburghausen

Ernst begann in Hildburghausen mit dem Schloßbau und der Anlage eines dazugehörigen Garten. Bis zur Fertgigstellung der Residenz 1695 hatte er auf den Schlössern in Eisfeld und Heldburg gelebt. Im Jahr 1710 genehmigte der Herzog im Rahmen eines Stadterweiterungsplans den Bau der Neustadt mit der Ansiedlung französischer Hugenottenfamilien in Hildburghausen, die nach der Aufhebung des Edikt von Nantes aus Frankreich vertrieben wurden und die Ernst mit besonderen Privilegien ausstattete. Im selben Jahr wurde durch den Kaiser die Primogeniturordnung im Fürstentum bestätigt, die Ernst in seinem Testament 1703 festgelegt hatte. Herzog Ernst wurde 1706 das Reichsvotum, das aus der Grafschaft Henneberg übergekommen war, bei den Reichstagen in Regensburg zuerkannt.

Durch die Einrichtung der neuen Residenz, zu der auch der Bau der herzoglichen Sommer- und Jagdschlosses Seidingstadt gehörte, des Hofstaats und der Regierung, aber auch durch seine kostspieleigen Feldzüge und dem Unterhalt für ein Leibregiment, begann wie bei seinen Brüdern eine starke Verschuldung des Fürstentums, die auch durch immer größere Steuererhebungen nicht mehr reduziert werden konnte. Für das Schloss in Hildburghausen allein, waren die Extrasteuern von fünf auf vierzehn erhöht worden.

Nachkommen

Am 30. November 1680 vermählte Ernst sich in Arolsen mit Prinzessin Sophia Henriette (1662-1702), Tochter des Fürsten Georg Friedrich zu Waldeck, mit der er folgende Kinder hatte:

• Karl Wilhelm (1680-1687)
• Ernst Friedrich I. (1681-1724)
• Sophie Charlotte (1682-1684)
• Sophie Charlotte (1685-1710)
• Joseph Friedrich (1702-1787)

Literatur

• Rudolf Armin Human: Chronik der Stadt Hildburghausen, Hildburghausen 1886
• Heinrich Ferdinand Schoeppl: Die Herzoge von Sachsen-Altenburg. Bozen 1917, Neudruck Altenburg 1992

Weblinks

• Herzog Ernst in Meyers Konversationslexikon

Vorgänger ---

Herzog von Sachsen-Hildburghausen 1680-1715

Nachfolger Ernst Friedrich I.

Personendaten
NAME	Ernst
ALTERNATIVNAMEN	Ernst von Sachsen-Hildburghausen
KURZBESCHREIBUNG	Herzog von Sachsen-Hildburghausen
GEBURTSDATUM	12. Juli 1655
GEBURTSORT	Gotha
STERBEDATUM	17. Oktober 1715
STERBEORT	Hildburghausen