Ernst Friedrich I. (Sachsen-Hildburghausen)

Ernst Friedrich I. (Sachsen-Hildburghausen)
Herzog Ernst Friedrich I. von Sachsen-Hildburghausen

Ernst Friedrich I. von Sachsen-Hildburghausen (* 21. August 1681 in Arolsen; † 9. März 1724 in Hildburghausen) aus der ernestinischen Linie der Wettiner, war Herzog von Sachsen-Hildburghausen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ernst Friedrich war ein Sohn des Herzogs Ernst von Sachsen-Hildburghausen (1655–1715) aus dessen Ehe mit Sophie Henriette (1662–1702), Tochter des Fürsten Georg Friedrich zu Waldeck.

Von seiner ihm sehr nahestenden Mutter sorgfältig ausgebildet, unternahm er seine Kavalierstour nach Holland, England und Frankreich. Er stand zunächst seit 1700 in niederländischen, dann in kaiserlichen Militärdiensten. Er focht als Oberst in der Belagerung von Tönning sowie als Kavalleriegeneral in der Schlacht am Schellenberg. Während des Spanischen Erbfolgekrieges erlitt er bei Hochstädt einen Schuss in den Arm. Wegen seiner Kampagnen für die Niederlande, taufte er seinen Erstgeborenen auf den Namen “Hollandinus”. 1708 wurde er zum kaiserlichen Generalfeldwachtmeister und 1709 zum Generalmajor der Generalstaaten ernannt. Seit 1721 war der Herzog durch Kaiser Karl VI. zum kaiserlichen Feldmarschalleutnant befördert worden.

Ernst Friedrich I. übernahm 1715 nach dem Tode seines Vaters, die Regierung. Infolge völlig unangemessenen Hof- und Militärprunks, mit dem er wie viele deutsche Duodezfürsten Ludwig XIV. von Frankreich nacheifern wollte, geriet das Land in erhebliche finanzielle Schwíerigkeiten. Wegen der unerträglichen Steuerlast war es 1717 zur offenen Revolte im Land gekommen. Ernst Friedrich legte in Lindenau eine Saline an, ebenso die Neustadt in Hildburghausen. Hier ließ er 1723 der französisch-reformierten Gemeinde eine Kirche errichten.

Ständig in Geldnot, veräußerte er Steuern und Landesteile, darunter auch die geldernsche Grafschaft Cuylenburg, das Erbe seiner Mutter. Die Grafschaft wurde 1720 für 800.000 Gulden an die Generalstaaten verkauft, doch nicht zur Tilgung der Schuldenlast, sondern um den aufwändig gestalteten Schlossgarten mit einem Kanal zu umziehen. Ebenso verkauft wurde 1723 das Amt Schalkau an das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Der Verkauf wurde in der folgenden vormundschaftlichen Regierung seiner Ehefrau als widerrechtlich betrachtet, was zum Krieg mit Sachsen-Meiningen führte.

Nachkommen

Am 4. Februar 1704 heiratete Ernst Friedrich I. in Erbach Sophia Albertine von Erbach-Erbach, mit der er folgende Kinder hatte:

  • Ernst Ludwig Hollandinus (*/† 1704)
  • Sophia Amalia Elisabeth (1705–1708)
  • Ernst Ludwig Albrecht (*/† 1707)
  • Ernst Friedrich II. (1707–1745), Herzog von Sachsen-Hildburghausen
∞ 1726 Gräfin Caroline von Erbach-Fürstenau (1700–1758)
∞ 1749 Prinzessin Christiane Luise von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (1713–1778)
∞ 1735 Herzog Karl zu Mecklenburg (1708–1752)
  • Emanuel Friedrich Karl (1715–1718)
  • Elisabeth Sophia (*/† 1717)
  • Georg Friedrich Wilhelm (1720–1721)

Literatur

  • Johann Samuel Ersch (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, 1. Sektion, 37. Teil, Leipzig, 1842, S. 300 (Digitalisat)
  • Rudolf Armin Human: Chronik der Stadt Hildburghausen, Hildburghausen, 1886
  • Heinrich Ferdinand Schoeppl: Die Herzoge von Sachsen-Altenburg. Bozen, 1917, Neudruck Altenburg, 1992

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Ernst Herzog von Sachsen-Hildburghausen
1715-1724
Ernst Friedrich II.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ernst Friedrich III. (Sachsen-Hildburghausen) — Herzog Ernst Friedrich III. von Sachsen Hildburghausen, Gemälde von Johann Valentin Tischbein, ca. 1765 …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Friedrich II. (Sachsen-Hildburghausen) — Herzog Ernst Friedrich II. von Sachsen Hildburghausen Ernst Friedrich II. von Sachsen Hildburghausen (* 17. Dezember 1707 in Hildburghausen; † 13. August 1745 ebenda) aus der ernestinischen Linie der Wettiner, war Herzog von Sachsen… …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen — Prinz Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen, Gemälde von Johann Valentin Tischbein (1715–1768) Joseph Maria Friedrich Wilhelm Hollandinus (* 8. Oktober 1702 in Hildburghausen; † 14. Januar 1787 in Hildburghausen) war Prinz und Regent von… …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen — Joseph Frédéric de Saxe Hildburghausen Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen Naissance 8 octobre 1702 Hildburghausen Décès 14 janvier …   Wikipédia en Français

  • Ludwig Friedrich von Sachsen-Hildburghausen — Prinz Ludwig Friedrich von Sachsen Hildburghausen Ludwig Friedrich von Sachsen Hildburghausen (* 11. September 1710 in Hildburghausen; † 10. Juni 1759 in Nijmegen) war Prinz von Sachsen Hildburghausen. Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Friedrich III. Carl — Herzog Ernst Friedrich III. von Sachsen Hildburghausen, Gemälde von Johann Valentin Tischbein, ca. 1765 …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Friedrich III. Carl (Sachsen-Hildburghausen) — Herzog Ernst Friedrich III. von Sachsen Hildburghausen, Gemälde von Johann Valentin Tischbein, ca. 1765 …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Friedrich II. — Herzog Ernst Friedrich II. von Sachsen Hildburghausen Ernst Friedrich II. (* 17. Dezember 1707 in Hildburghausen; † 13. August 1745 ebenda) war Herzog von Sachsen Hildburghausen. Leben Ernst Friedrich II. war ein Sohn des Herzogs …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst II. (Sachsen-Hildburghausen) — Herzog Ernst von Sachsen Hildburghausen Ernst (* 12. Juli 1655 in Gotha; † 17. Oktober 1715 in Hildburghausen) war Herzog von Sachsen Gotha Altenburg, sowie erster Herzog und Stifter der Linie Sachsen Hildburghausen …   Deutsch Wikipedia

  • Sachsen-Hildburghausen — war ein ernestinisches Herzogtum im Süden des heutigen Freistaats Thüringen. Es bestand von 1680 bis 1826. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fürsten und Herzöge 2.1 Sonstige Personen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”