- Eromenos
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Als Eromenos (griechisch ἐρώμενος, Plural ἐρώμενοι eromenoi, „Geliebter“) bezeichnete man im antiken Griechenland (insbesondere in Athen) den jugendlichen Partner in einer päderastischen Beziehung. Der erwachsene Partner wurde als Erastes (ἐραστής, „Liebender“) bezeichnet.
Das Alter, in dem Knaben umworben wurden, erstreckte sich vom Beginn der Pubertät bis zum Erwachsenwerden, also etwa vom 12. bis zum 18. Lebensjahr. Die Beziehung war nicht unbedingt von praktizierter Homosexualität geprägt, das lassen jedenfalls die Quellen annehmen (z. B. Platons Symposion). Ob diese eine eher idealisierte Sicht wiedergeben, ist schwer zu beurteilen. Sicherlich aber wäre es falsch, diese Beziehungen unter hauptsächlich sexuellem Gesichtspunkt zu sehen und dabei die soziale Funktion zu übersehen: Eromenos eines angesehenen Mannes zu sein, war nicht nur geduldet - vielmehr bewirkte es einen erheblichen Prestigegewinn sowie bessere soziale Aufstiegsmöglichkeiten.
Literatur
- Carola Reinsberg: Ehe, Hetärentum und Knabenliebe im antiken Griechenland. C.H. Beck Verlag, München 1989, ISBN 3-406-33911-5
Kategorie:- Geschichte der Homosexualität
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