Erzengel im Islam

Erzengel im Islam
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Michael, Raphael und Gabriel führen Tobias
Gemälde von Francesco Botticini, 1470

Als Erzengel (Einzahl der Erzengel, griechische Einzahl Αρχάγγελος, Archángelos, Mehrzahl die Erzengel, Αρχάγγελοι, Archángel[o]i) werden sowohl in der Bibel (inkl. der deuterokanonischen Bücher) als auch im Koran ein oder mehrere Engel bezeichnet, die eine herausragende Rolle spielen.

Inhaltsverzeichnis

Erzengel der jüdischen, der christlichen und der islamischen Religion

Der Erzengel Michael wiegt eine Seele (Palazzo Carrara, Padua, 1350)
  • Michael (arab. Mika'il/Mikaal, ميكائيل/ميكال; hebr. מיכאל, „Wer ist wie Gott?“). Vollständiger Name: Michael Araboth.
    Nach christlicher Auffassung wird der Engel Michael den Drachen (Satan) aus dem Himmel stürzen (Offb 12,7-9 EU) und nach dieser Tat zum Erzengel erhoben. In der katholischen Kirche wird er mit einem flammenden Schwert dargestellt. Seine Farbe ist nach christlicher Auffassung rot in allen Schattierungen. Er erschafft Feuer und Wärme und gibt dem Blut seine Qualität. Nach katholischer Auffassung befindet er sich im Osten vor Gottes Thron.
    Sein Element ist das Feuer, was das flammende Schwert und auch seine Farbe Rot erklärt. Im Islam hat dieser Engel die gesamten Naturgewalten in seiner Hand, somit ist er Herr über Wind, Wasser, Feuer und Erde. Liest man jedoch in den Rollen des Qumran, so ist Gabriel letztendlich der Auslöser für den Fall des "Erstgesalbten" Luzifer (aus dem griechischen Ante Chrestos, fälschlicherweise übersetzt als "Antichrist"). Luzifer wird von Gabriel aufgefordert, sein Versprechen Gott gegenüber (Nur Gott allein anzubeten) zu brechen, um auch den Menschen anzubeten, wie Gott selbst. Michael wird darin nur am Rande erwähnt. (Quelle: Buch Qumran, der Fall des Luzifer)
  • Gabriel, der zweite Erzengel (arab. Djibril, جبريل; hebr. גַּבְרִיאֵל, Gott ist mein Held bzw. Meine Stärke ist Gott bzw. „Mein Mann ist Gott“ (= Gavri-El)). Vollständiger Name: Gabriel Makon.
    Nach christlicher und jüdischer Auffassung ist er der Vorsteher der Cherubim und Seraphim. Er wird in der katholischen Kirche mit einer Lilie dargestellt, als Verkünder der Geburt des Johannes an Zacharias oder des Jesus an Maria. Nach katholischer Auffassung steht er im Norden vor Gottes Thron.
    Nach islamischer Auffassung ist er der Überbringer des Korans und wird Heiliger Geist genannt (روح القدس Ruh al-Qudus), zudem gilt er als der „Botschafter“ zwischen Gott und den Propheten. Nach urchristlicher Auffassung ist Gabriel der Herrscher über das Wasser und über das Prinzip des Flüssigen.
    Er regiert außerdem die Welt der Gefühle, der Emotionen und das Unterbewusstsein. Seine Farbe ist blau in allen Schattierungen.
    Israfil (Irak, 1280)
  • Raphael, der dritte Erzengel (arab. Israfil اسرافيل, hebr. רפאל, „Gott hat geheilt“).
    Im Urchristentum ist Raphael der Genosse von Michael und Gabriel; seine Farbe ist grün. Nach katholischer Auffassung steht er im Westen vor Gottes Thron. Er wird in der katholischen Kirche als Pilger mit Stab, Flasche und Fisch dargestellt, häufig zusammen mit Tobias (vgl. Buch Tobit). Ihm unterstehen die Winde, durch die er heilende Kräfte beherrschen soll. Raphael wird namentlich in Tob 3,16 EU genannt, wo er eine wichtige Rolle spielt und von Gott als Helfer an die Seite der Gläubigen gesandt wird. Nach evangelischer Sicht werden die deuterokanonischen Schriften, zu denen das Buch Tobit gehört, als apokryphe Bücher nicht zur Bibel gezählt. Damit finden sich nach dieser Sicht keine biblischen Belege, dass Raphael ein Erzengel ist. Nach den Lehren des Islam wird dieser Engel am Jüngsten Tag sein Horn blasen, um Sterben und Wiederauferstehung einzuläuten.

Nur Michael wird in der Bibel mit Namen als Erzengel bezeichnet (Jud 9 EU). Er wird auch als „einer der ersten Fürsten“ und „euer Fürst“ (Dan 10,13.21 ELB), sowie als „der große Engelfürst“ (Dan 12,1 LUT) bezeichnet. Der Engel Gabriel wird in der Heiligen Schrift nur viermal namentlich erwähnt (Dan 8,16 EU; 9,21 EU und Lk 1,19.26 EU). In keiner Schriftstelle wird von ihm als von einem Erzengel gesprochen (siehe auch „Sach- und Worterklärungen“ in der Lutherbibel).

Zusätzlich gibt es noch andere Engelgeschöpfe, die einen hohen Rang bekleiden. Die Bibel benennt sie als Cherubim und Seraphim. Die Cherubim sicherten im Osten den Garten Eden mit flammenden Klingen (Gen 3,22-24 EU). Im Todesjahr des Königs Usija von Juda hatte der Prophet Jesaja seine Tempelvision. In dieser Vision sah er die Seraphim, welche beim himmlischen Thron Gottes stehen. Einer rief dem anderen zu: „Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfüllt mit seiner Herrlichkeit!“ (Jes 6,2f ELB) Die Cherubim, die der Prophet Ezechiel in seiner Vision vom Throne Gottes sah und die den himmlischen Wagen begleiteten, entsprachen hingegen Läufern (Ez 10,9-13 EU).

Erzengel sowohl der jüdischen, als auch der christlichen Religion

  • Uriel, der vierte Erzengel (hebr. אוריאל, „Mein Licht ist Gott“), ist der Herr der Ordnung und der Harmonie. Seine Farbe ist silbrig-weiß.
    Uriel wird weder in der kanonischen Bibel noch im Tanach namentlich erwähnt, nur im 4. Buch Esra, das nur von einigen altorientalischen Kirchen als biblisch anerkannt wird. Nach katholischer Auffassung steht er im Süden vor Gottes Thron. Er ist der Engel der Erde. Angeblich stammt von seiner Erscheinung auch die Legende vom Sensenmann und Totenwächter ab.

Die spätere jüdische Theologie zählte sieben Erzengel. Dies wird auch in der Bibel erwähnt, wo Raphael sagt, er sei „einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.“ (Tob 12,15 EU).

Anzahl und Gruppierungen der Erzengel in der katholischen Kirche

Der Chor der Erzengel steht direkt über den „normalen“ Engeln, die als Emanation der Erzengel betrachtet werden. Michael, Gabriel und Raphael kommen sowohl in Einzeldarstellungen vor als auch zusammengefasst in einer Dreiergruppe, die manchmal durch Uriel, häufiger noch durch den Schutzengel, zu einer Vierergruppe erweitert wird. Die Vierergruppe mit Uriel finden wir vor allem im ostchristlichen Raum. In Italien entstand eine Gruppe von sieben Erzengeln. Ihr Kult begann vor allem durch die Entdeckung (1516) eines Freskos mit sieben Erzengeln in der Kirche „Setti Angeli“ in Palermo und weitete sich dann bis nach Rom aus, was dort dann zum Bau der Kirche S. M. d. Angeli führte. Obwohl unter Papst Pius IV. die dort auf dem Engelbild angebrachten Namen der sieben Erzengel gelöscht wurden, breitete sich ihr Kult weiter über Italien bis in die Niederlande und nach Russland aus. Maßgebend für ihre Namen war die Vision des Amadeus Ménes de Silva (1420-1482). Im Volksglauben bekämpfen sie die sieben Erzteufel, welche die sieben Hauptlaster unter den Menschen verbreiten. So bekämpft Michael den Stolz, Gabriel den Geiz, Raphael die Wollust und Uriel den Zorn, während Jehudiel gegen den Neid hilft, Sealtiel gegen die Völlerei und Barachiel gegen die Trägheit. Die russische orthodoxe Kirche fügte einen achten Erzengel (Jeremiel) hinzu. Im Westen entstanden weitere Gruppen mit neun und zwölf Erzengeln.

Engelglaube im Islam

Der Glaube an die Engel ist einer der sechs Glaubensartikel, an die jeder Muslim glaubt. Denn Gott berichtet darüber im Koran, dass er die Engel erschaffen hat und sie ihm dienen. Der Erzengel Gabriel hat auch die Offenbarung, also die Verse des Korans, zum Propheten Muhammed gebracht. Die Engel sind ein Teil des Universums, das Gott erschaffen hat. Sie erfüllen ihre Aufgaben, wie die Naturgesetze ihre Funktion erfüllen. Demzufolge erwartet Gott von den Muslimen, dass sie an die Engel glauben. Richtige Kenntnisse über die Engel können die Muslime nur von Gott und seinem Propheten erfahren. Das heißt für die Muslime, dass sie nur auf die Informationen im Koran und in den Hadithen (die Aussagen des Propheten) vertrauen können.

Eigenschaften der Engel:

  1. Engel sind aus Nur (Licht) erschaffen.
  2. Engel sind unendlich an Zahl.
  3. Engel haben kein Geschlecht. Sie essen und trinken nichts.
  4. Engel können sehr schnell sein und haben Flügel. Aber diese ähneln nicht den Flügeln, die wir kennen und uns vorstellen.
  5. Engel können sich transformieren. Das können sie, weil sie aus Nur (Licht), also aus einer Art Energie erschaffen worden sind.
  6. Jeder Engel hat seine eigene Aufgabe.
  7. Engel tun nur Gutes. Denn sie tun nur die Aufgaben, welche Gott ihnen auferlegt hat.
  8. Engel wissen nur das, was Gott ihnen an Wissen gegeben hat. Also wissen sie nur so viel wie sie für ihre Aufgaben benötigen.

Die 4 Erzengel:

  1. Erzengel Gabriel (Dschibril, Dschabrail; (türk. Cebrâil): Er ist der Offenbarungsengel und bringt die Offenbarungen (Verse; heiligen Bücher) zu den Propheten.
  2. Erzengel Mikail: Er ist für die Natur zuständig. Also die Naturereignisse (z.B. Regen, Jahreszeiten, Sonne) gehören zu seiner Aufgabe.
  3. Erzengel Israfil: Er ist für das Große Ende (Kiyama; Kiyamet) zuständig. Wenn das Große Ende antrifft, wird er auf Gottes Anordnung in sein Sur, das eine Art Horn ist, blasen und somit das Ende für alles einleiten.
  4. Erzengel Azrail: Er ist für den Tod zuständig.

Einige Engel und ihre Aufgaben:

  1. Die Engel Hafaza – Schutzengel: Sie beschützen vor einem Unglück und Unfall oder sie beschützen vor einem größeren Schaden.
  2. Die Engel Kiramen Katibin – Die Edlen Schreiber: Die beiden Engel registrieren alle guten und schlechten Taten jedes Menschen ohne Fehler.
  3. Die Engel Münker Nakir – Die Befragungsengel: Die beiden Engel befragen die Seele des Menschen im Grab nach seinem Glauben und Leben.
  4. Die Engel Ridwan – Die Paradiesengel: Sie sind die Diener des Paradieses, d.h. sie bedienen die Menschen im Paradies.
  5. Der Engel Malik: Er ist der Engel für das Höllenfeuer.
  6. Die Engel Rahmet – Die Gnadenengel: Sie helfen den Menschen. Sie geben bzw. flüstern den Menschen gute Ideen und Gefühle ein oder sie verleihen Trost.
  7. Die Engel Azab – Die Engel der Strafe: Sie bringen böse Seelen zur Strafe in die Hölle.
  8. Der Engel Hizir – Der Menschenengel: Er kann in Menschengestalt erscheinen und ist den Menschen behilflich.

Literatur

  • Lexikon der christlichen Ikonographie. Begr. von Engelbert Kirschbaum. Hrsg. von Wolfgang Braunfels. 8 Bde. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau u.a. 1968-1976. ISBN 3-451-22568-9
  • Kreuzer, Heinrich: Die Engel, unsere mächtigen Fürbitter und ihre unschätzbare Aufgabe im Dienste der Schöpfung. Trimbach 1983. ISBN 3-85795-001-7 (formal falsche ISBN)
  • "Welt und Umwelt der Bibel 4/2008": Engel- Boten zwischen Himmel und Erde, ISBN: 4-197027-909808

Siehe auch

  • Turamichele (Augsburger Perlach-Turm – Michael kämpft gegen den Teufel)

Weblinks


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