- Eselsohr (Lesezeichen)
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Als Eselsohr wird eine umgeknickte Ecke eines Papierblattes bezeichnet – meist eines Buches; auch einer Zeitschrift oder Zeitung. Visitenkarten wurden zum Beispiel absichtlich geknickt, um sie vom Silbertablett, auf dem sie lagen, leicht aufnehmen zu können.
Das Umknicken einer oder mehrerer Seitenecken entsteht entweder aus einer beabsichtigten, als Lesezeichen gedachten Markierung zum Zwecke der schnelleren Wiederauffindbarkeit einer Seite oder aus Unachtsamkeit, beispielsweise durch unsachgemäßen Transport in Taschen oder unachtsames Schreiben auf einem Blatt Papier.
Der Name rührt einerseits von der Form des Knickes her, die einem Ohr ähnelt, andererseits von der Bedeutung von Esel als Schimpfwort.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm ist der Begriff als folium libri complicatum, als Merkzeichen im gelesenen buch durch einbiegen einer blattecke bekannt [1]. Sie beziehen sich dabei auf den Dichter Andreas Gryphius (1616–1664), der in einem seiner Verse schrieb
„drein (in Büchern) setzt er manche hand und stern und eselsohr und durchgeflochten band.“
Redewendung
Die ebenfalls bei den Brüder Grimm ohne Hinweis auf den Urheber angemerkte Redewendung Es ist selten ein Buch ohne Eselsohr geht auf den Augustinermönch Abraham a Santa Clara, (1644–1709) zurück [2] und soll bedeuten, dass alle Dinge und Menschen auch Fehler haben können.
Dies und Das
In England werden Eselsohren als dog-ear (Hundeohr) bezeichnet. In Frankreich dagegen Corne (Horn). Spanisch allerdings nur doblez-Knick.
Quellen
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