Eskorte (Militär)

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Geleitschutz ist die bewaffnete Begleitung eines Transports, die vor allem in der Schifffahrt von großer Bedeutung ist. Ein älterer Begriff hierfür ist Eskorte.

Inhaltsverzeichnis

Schifffahrt

Der immer wichtiger werdende Seehandel schuf die Notwendigkeit, Frachtschiffe sowohl vor Piraten als auch vor gegnerischen Staaten zu beschützen. Zu diesem Zweck wurden teilweise spezielle Schiffstypen entwickelt, da nicht nur der gesicherte Nachschub von kriegswichtigem Material für kämpfende Truppen in anderen Teilen der Welt immer wichtiger, sondern auch Güter für den heimischen Handel immer bedeutender wurde. Ein gutes Beispiel ist die spanische Silberflotte im 16. Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert wurden spezielle Schiffstypen wie das Geleitschiff oder der Geleitträger für diesen Zweck entworfen und gebaut.

Zeit der Segelschiffe

Um Handelsschiffe vor Angriffen durch Piraten und feindlichen Kampfschiffen zu beschützen, kam bereits zur Zeit der Segelschiffe die Methode auf, Schiffe im Konvoi zusammenzufassen und ihnen eine Eskorte aus Kriegsschiffen zur Seite zu stellen. Teilweise reisten auf diese Weise bis zu 150 Schiffe in einem Konvoi zusammen. Um durch diese geschützt zu werden, nahmen die Kapitäne von Handelsschiffen häufig große Umwege im Kauf, um auf stark frequentierten Handelsrouten zu bleiben.

Um einem Gegner seine Kampfkraft zu nehmen, wurden die Handelsschiffe bald zu einem logischen Ziel, da auf diese Weise die Wirtschaft und der Nachschub des Feindes getroffen wurde (Handelskrieg). Besonders in den Englisch-Niederländischen Seekriegen des 17. Jahrhunderts wurden Seeschlachten ausgetragen, bei denen es um Wegnahme oder Sicherung eines Geleites ging. Der Angriff auf gegnerische Frachtschiffe wurde so wichtig, dass manche Nationen die Piraterie in Form von Freibeutern beziehungsweise Korsaren duldeten, wenn diese die Schifffahrt anderer Länder schädigten. Ein berühmter Freibeuter war Sir Francis Drake, der, unterstützt durch die britische Königin Elisabeth I., auch spanische Handelsschiffe aufbrachte, während zwischen England und Spanien offiziell Frieden herrschte. Da manche Nationen häufig nicht genug Schiffe hatten, um sie von der eigentlichen Kriegsfront abzuziehen und mit ihnen einen effektiven Handelskrieg zu betreiben, stellten sie häufig Kaperbriefe an Privatpersonen aus, die diesen gestattete, Handelsschiffe feindlicher Länder anzugreifen und zu kapern.

Die Piraterie wurde vor allem an der nordafrikanischen Mittelmeerküste zu einem großen Problem, was die Bildung von Geleitzügen erforderlich machte. Geriet ein solcher Geleitzug jedoch in eine Flaute, nützte die stärkste Begleitung nichts, wenn die Angreifer mit windunabhängigen Galeeren über die bewegungsunfähigen Segler herfielen.

Erster und Zweiter Weltkrieg

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg suchten die vom Seehandel abhängigen Alliierten-Mächte ihre Handelsschiffe im organisierten Verband durch besonders bedrohte Gewässer zu bringen. Diese Geleitzüge waren in der Regel durch Kriegsschiffe bewacht, jedoch trugen die Handelsschiffe häufig auch eigene Geschütze.

England und Amerika führten große Geleitzüge über den Atlantik, die von bestimmten Sammelpunkten, z. B. von Halifax, losfuhren. Es war eine große organisatorische Leistung, Verbände aus dutzenden von Handelsschiffen unterschiedlicher Bauart und Nationalität unter dem Geleitzugkommandanten zu einem Verband zu machen, der gemeinsam handeln konnte. Die Handelsschiffskapitäne kannten häufig die Signale nicht und waren nicht so diszipliniert. Zu Geleitzugkommandanten wurden bereits pensionierte Admiräle reaktiviert.

Bekannt geworden sind die großen Geleitzugschlachten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, die heute und damals den Anschein erweckten, dass es ein großes Risiko gewesen sei, die Überfahrt zu bestehen. Tatsächlich jedoch bedeuteten die Geleitzüge eine erhöhte Sicherheit, denn sie konnten - im Gegensatz zu den Einzelfahrern - durch Kriegsschiffe bewacht werden. Im Laufe des Krieges hatten die deutschen U-Boote immer geringere Chancen, die mit erfahrenen und eingespielten Besatzungen besetzten Geleitschiffe erfolgreich anzugreifen oder den Bewachern zu entkommen.

Schiffskonvoi WS-12 auf dem Weg nach Kapstadt. In der Luft eine Vought SB2U vom amerikanischen Flugzeugträger USS Ranger (CV-4) auf U-Boot Patrouille (27. November 1941)

Ein Geleitzug konnte sich über große Flächen ausdehnen, die viele Quadratkilometer umfassten. Trotzdem bildeten sie winzige, schwer zu findende Punkte in den Weiten der Weltmeere. Darum waren Geleitzüge paradoxerweise fast ebenso schwer zu finden wie Einzelfahrer. Gegen die Taktik der Geleitzüge entwickelte der deutsche Admiral Dönitz bereits im Ersten Weltkrieg die Rudeltaktik.

Die bewachenden Kriegsschiffe waren Zerstörer, Korvetten, Flugzeugträger und sogar Schlachtschiffe, wenn es galt, wertvolle Geleitzüge (solche mit Kriegsmaterial) gegen Überwassereinheiten zu schützen. Mit der Steigerung der Reichweite großer Flugzeuge und dem Einsatz von Radar stellten auch landgestützte Bomber eine immer größere Bedrohung dar, insbesondere bei der Passage Norwegens und Spitzbergens auf dem Weg meist zum Zielhafen Murmansk und im Mittelmeer.

Wichtige Routen gingen von den großen Häfen Nordamerikas über den Atlantik nach Großbritannien und durch das Nordmeer zu Häfen der Sowjetunion. Der Erfolg des Afrikakorps Rommels hing vom Durchkommen der deutsch/italienischen Geleitzüge von Italien nach Afrika ab. Die deutsche Kriegspartei organisierte auch Geleitzüge für ihren Verkehr von und nach Norwegen.

Aufbau eines Geleitzuges im 20. Jahrhundert

Datei:Convoy routes 1941.jpg
Geleitzugrouten 1941

Der Geleitzug selbst bestand aus Handelsschiffen, die in mehreren Kolonnen hinter- und nebeneinander fuhren. In der Mitte dieses Zuges befanden sich die wertvollsten und verwundbarsten Schiffe, meistens Tanker oder Munitionstransporter.

Die Geleitsicherung bestand aus schnellen Kampfschiffen wie Korvetten, Fregatten und Zerstörern, die speziell zur U-Bootjagd ausgerüstet waren. Während des Zweiten Weltkrieges wurden zudem auch immer mehr kleine Flugzeugträger eingesetzt, sogenannte Geleitschutzträger. Weit vor dem Geleitzug hetzten die so genannten Feger mit hoher Fahrt auf einem Zickzack-Kurs hin und her, um zu verhindern, dass sich U-Boote in den Geleitzug sacken lassen konnten. Die Seitensicherung des Konvois schützte die Flanken und griff erkannte U-Boote an, die sie solange bekämpfte, bis die Achteraus-Sicherung den Kampf übernehmen konnte. Diese versuchte, entweder die U-Boote zu versenken oder solange unter Wasser zu drücken, bis der Geleitzug für die langsamen U-Boote zu weit entfernt war. Teil der Achteraus-Sicherung waren auch Rettungsschiffe, die die Mannschaften versenkter Schiffe übernehmen sollte.

Luftfahrt

Geleitschutz spielt in der militärischen Luftfahrt seit dem Aufkommen von Jagdflugzeugen, die bombentragende Flugzeuge bedrohten, das heißt besonders Abfangjägern, eine wichtige Rolle.


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