- Esmarch-Handgriff
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Der Esmarch-Handgriff (nach Friedrich von Esmarch; „Jaw thrust maneuver“ gemäß ERC-Richtlinien) ist eine Maßnahme, die zum Freimachen und Freihalten der Atemwege eines Bewusstlosen dient. Er wird im Rahmen des Atemwegsmanagements in der Notfallmedizin und der Anästhesie eingesetzt.
Da mit Eintritt der Bewusstlosigkeit die gesamte Skelettmuskulatur einschließlich der Zungenmuskulatur erschlafft, kann es bei auf dem Rücken liegenden Bewusstlosen zu einer Behinderung der Atmung kommen: Während der Ruhetonus der Muskulatur die Zunge normalerweise in der Mundhöhle hält, sackt sie im schlaffen Zustand der Schwerkraft folgend in den Rachenraum, wo sie den Kehlkopf verlegen kann (Glossoptose).
Um den Zungengrund nach vorne zu ziehen und so die Atemwege wieder freizumachen, wird der Kopf des Bewusstlosen überstreckt (Lebensrettender Handgriff). Der Esmarch-Handgriff dient dazu, diesen Effekt zu verstärken, indem zusätzlich der Unterkiefer nach vorne gedrückt und angehoben wird. Dazu umfasst der hinter dem Bewusstlosen kniende Helfer mit seinen Fingern die Unterkieferäste im hinteren Bereich (Kieferwinkel), während er im vorderen Bereich mit den Daumen Druck auf die Kinnfläche ausübt. Aus dieser Position heraus kann der Unterkiefer nach vorne und oben geschoben werden.
Im Rahmen der Ausbildung von Laien in Erste Hilfe wird der Esmarch-Handgriff nicht mehr gelehrt, da die Durchführung technisch eher schwierig ist und die Halswirbelsäule dabei Bewegungen unterliegt.
Literatur
- Koster RW, Baubin MA, Bossaert LL et al: European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2010: Section 2. Adult basic life support and use of automated external defibrillators. Resuscitation. 2010 Sep 15. PMID 20956051
Weblinks
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