Eukaryonten

Eukaryonten
Eukaryoten
Sonnentierchen Acanthocystis turfacea

Sonnentierchen Acanthocystis turfacea

Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten
Wissenschaftlicher Name
Eucaryota
Kandler & Wheelis, 1990
Schematische Darstellung einer eukaryotischen Zelle.

Als Eukaryoten oder Eukaryonten (Eucaryota; von altgriechisch εὖ eu „gut“, „echt“ und κάρυον karyonNuss“, „Kern“) werden alle Lebewesen mit Zellkern und Zellmembran zusammengefasst. Zusätzlich haben Eukaryoten mehrere Chromosomen, was sie von Prokaryoten unterscheidet. Eukaryoten entwickeln sich immer aus zellkernhaltigen Ausgangszellen (Zygoten, Sporen) – alle anderen zellulären Lebewesen, die keinen echten Zellkern besitzen, Archaeen (Archaea) und Bakterien (Bacteria), darunter die Cyanobakterien (Cyanobacteria), werden als Prokaryoten bezeichnet.

Eukaryoten sind in der Regel um ein Vielfaches größer als Prokaryoten (ca. 10-100 mal). Um ein reibungsloses Funktionieren der zellulären Abläufe über größere Entfernungen innerhalb der Zelle zu ermöglichen, ist ein höherer Organisationsgrad und eine Aufteilung des Zellraums in Kompartimente (Teilabschnitte) sowie Transport zwischen diesen Kompartimenten notwendig. Aus diesem Grund sind eukaryotische Zellen mittels Zellorganellen strukturiert, welche wie die Organe eines Körpers verschiedene Funktionen ausüben. Das bekannteste Organell ist der Zellkern mit dem Hauptanteil des genetischen Materials eines Lebewesens. Weitere Gene kommen je nach Art in den Mitochondrien und Plastiden vor.

Eine weitere Besonderheit der Eukaryoten liegt in der Proteinbiosynthese: Anders als Prokaryoten sind Eukaryoten in der Lage, aus derselben DNA-Information durch alternatives Splicing unterschiedliche Proteine herzustellen.

Struktur und Form wird der eukaryotischen Zelle durch das Cytoskelett verliehen. Es ist unter anderem aus Mikrotubuli, Aktinfasern und Mikrofilamenten aufgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Systematik

Die Eukaryoten wurden traditionell in die Reiche der mehrzelligen Tiere, Pflanzen und Pilze sowie der einzelligen oder mehrzelligen Protisten eingeteilt. Da die Protisten jedoch keine monophyletische Gruppe bilden und die anderen Reiche eigentlich aus unterschiedlichen Protisten-Gruppen entstanden sind, ist die Einteilung in Reiche nicht mehr haltbar.

Die derzeit aktuelle Systematik der Eukaryoten wurde von Adl et al. 2005 aufgestellt.[1] Sie gliedern die Eukaryoten in sechs Gruppen, häufig als „Supergruppen“ bezeichnet anstatt eines klassischen Rangbegriffes[2]:

Incertae sedis:

  • Ancyromonas
  • Apusomonadidae
  • Centrohelida
  • Collodictyonidae
  • Spironemidae
  • Kathablepharidae

Ebenfalls noch bei Adl als incertae sedis geführt:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Sina M. Adl et al. (2005): The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. In: The Journal of Eukaryotic Microbiology. Bd. 52, Nr. 5, S. 399-451. PMID 16248873 doi:10.1111/j.1550-7408.2005.00053.x
  2. Laura Wegener Parfrey, Erika Barbero, Elyse Lasser, Micah Dunthorn, Debashish Bhattacharya, David J. Patterson, Laura A. Katz: Evaluating Support for the Current Classification of Eukaryotic Diversity. PLoS Genetics 2(12): e220. doi:10.1371/journal.pgen.0020220
  3. Mona Hoppenrath, Brian S. Leander: Ebriid Phylogeny and the Expansion of the Cercozoa. Protist, Band 157, 2006, S. 279–290, doi:10.1016/j.protis.2006.03.002
  4. Naoji Yubuki, Brian S. Leander: Ultrastructure and molecular phylogeny of Stephanopogon minuta: An enigmatic microeukaryote from marine interstitial environments, In: European Journal of Protistology 44, 2008, S. 241–253
  5. Thomas Cavalier-Smith, Sergey Nikolaev: The Zooflagellates Stephanopogon and Percolomonas are a Clade (Class Percolatea: Phylum Percolozoa) In: Journal of Eukaryotic Microbiology, 55(6), S. 501–509, 2008

Weblinks


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