- Euramerika
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Laurussia ist in der Erdgeschichte die Bezeichnung für einen Kontinent, der im Laufe des Silur durch die Kollision von Laurentia und Baltica/Avalonia entstanden war und bis ins Oberkarbon eine eigenständige Entwicklung hatte. In anderen Publikationen ist für diesen erdgeschichtlichen Kontinent auch der Begriff Euramerika zu finden. Der in den älteren Publikationen häufig benutzte Begriff „Old Red-Kontinent“ ist ebenfalls ein Synonym für Laurussia. Der Begriff ist jedoch sehr ungenau definiert und bezeichnet im Grunde eine regionalgeologische Einheit, die durch das Vorkommen des Old-Red-Sandsteins charakterisiert ist.
Inhaltsverzeichnis
Namengebung
Der Name Laurussia als Bezeichnung für den aus Laurentia und Baltica gebildeten Großkontinent erscheint erstmals in einer Publikation einer Autorengruppe um Alfred M. Ziegler, die 1977 in der Serie „Milwaukee Public Museum Special Publications in Biology and Geology“ veröffentlicht wurde. Dies ist insofern interessant, da in der fast gleichzeitig erschienenen Arbeit einer anderen Autorengruppe, ebenfalls angeführt durch Alfred M. Ziegler in der Zeitschrift „Tectonophysics“ der Name Euramerika für diesen erdgeschichtlichen Kontinent verwendet wurde. Beide Namen wurden in der Folge annähernd gleich häufig benutzt. Heute hat sich die Benennung Laurussia jedoch weitgehend durchgesetzt.
Laurussia als eigenständiger Kontinent der Erdgeschichte
Zu Beginn des Kambrium vor ca. 540 ma existierten vier größere Landmassen bzw. Kontinente, Laurentia, Baltica, Gondwana und Sibiria, sowie sicher noch eine Reihe kleinerer Krustenblöcke. Im Silur kollidierten Baltica und Laurentia unter Schließung des dazwischenliegenden Iapetus-Ozeans zu Laurussia. Im Oberkarbon (um 310 ma) vereinigte sich dann Laurussia mit Gondwana (unter Schließung des Rheischen Ozeans) und bildete den Superkontinent Pangaea, der sich vom Nordpol bis zum Südpol erstreckte. Einschränkend muss aber gesagt werden, dass eigentlich erst im Unterperm mit der Akkretion von Sibiria an Laurussia das eigentliche Stadium der „Pangaea“ erreicht war.
Literatur
- Roland Walter: Erdgeschichte Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. 5. Aufl., 325 S., de Gruyter, Berlin & New York. ISBN 3-11-017697-1
- Lexikon der Geowissenschaften. Erster Band A bis Edi. 500 S., Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg & Berlin 2000. ISBN 3-8274-0299-9
- Alfred M. Ziegler, K. S. Hansen, M. E. Johnson, M.A. Kelly, Christopher R. Scotese und Rob van der Voo: Silurian Continental Distributions, Paleogeography, Climatology, and Biogeography. Tectonophysics, 40: 13-51, Amsterdam ISSN 0040-1951
- Alfred M. Ziegler, Christopher R. Scotese, W. Stuart McKerrow, M. E. Johnson und R. K. Bambach: Paleozoic Biogeography and Continents Bordering the Iapetus (Pre-Caledonian) and Rheic (Pre-Hercynian) Oceans. Milwaukee Public Museum Special Publications in Biology and Geology, 2: 1-22, Milwaukee 1977 ZDB-ID 192676-7
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