- Euripos-Kanal
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Der Euripos (griechisch Εύριπος, Évripos) ist die schmalste Meerenge der Welt und ist an seiner engsten Stelle nur 40 Meter breit. Durch ihn wird die Insel Euböa vom griechischen Festland getrennt und die Hauptstadt von Euböa, Chalkida, in zwei Teile geteilt.
Ein Merkmal dieser Meerenge sind ihre ungewöhnlichen Gezeitenströmungen. Dabei ist zwischen regulären Strömungen, die ihre Richtung regelmäßig vier Mal pro Tag ändern, und irregulären Strömungen, die bei zunehmendem Mond bis zu zwölf Mal pro Tag die Richtung ändern, zu unterscheiden.
Von der Meerenge leitet sich Euripus ab, in der römischen Architektur die Bezeichnung für ein langes, schmales Wasserbecken.
Geschichte
Die Namensgabe des Euripos geht auf eine mythologische Begebenheit zurück: Euripos, ein antiker Forscher, der in Chalkida lebte, wollte dem Geheimnis der sich ändernden Strömungsrichtungen auf den Grund gehen und ertrank bei einem seiner Versuche, den Kanal an seiner engsten und gleichzeitig gefährlichsten Stelle zu durchschwimmen.
An dieser Stelle der Meeresenge wird das Festland bereits seit Jahrhunderten durch eine Brücke verbunden. Seit 1962 kann der Kanal an dieser Stelle über eine Brücke überquert werden, die sich bei Bedarf (der Durchfahrt von größeren Schiffen) öffnet: Zuerst werden die Seitengeländer nach innen geklappt. Anschließend wird die gesamte Brücke ein kleines Stück nach unten abgesenkt und schließlich horizontal nach links und rechts eingefahren.
Im Jahre 1992 wurde zudem eine mehrspurige Hängebrücke über den Euripos-Kanal fertiggestellt, die zur wesentlichen Verbesserung des Verkehrs beiträgt. Vor der Eröffnung der neuen Brücke gab es nur die kleine Brücke an der engsten Stelle der Meerenge, die – mitten in der Stadt Chalkida gelegen – die Hauptverbindung zwischen der Insel Euböa und dem Festland Attikas darstellte.
38.46269577410823.589363098145Koordinaten: 38° 27′ 45,7″ N, 23° 35′ 21,71″ O
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