European XFEL

European XFEL

Der European XFEL ist eine neue Forschungsanlage, die bis 2014 in Hamburg und Schenefeld realisiert wird. Es handelt sich um ein internationales Projekt mit starker Anbindung an das Forschungszentrum DESY. Die Abkürzung XFEL steht für X-Ray Free-Electron Laser oder Röntgenlicht-Freie-Elektronen-Laser.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung, Charakteristik, Umfang

Im Februar 2003 gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung grünes Licht für eine Röntgenlaser-Einrichtung, die als europäisches Projekt bei DESY verwirklicht werden soll. Der European XFEL ist eine 3,4 km lange Anlage, mit der extrem energiereiches Laserlicht mit Wellenlängen von 0,1 bis 6 Nanometern (Röntgenstrahlung) erzeugt werden kann.[1] Die Tunnel reichen vom DESY-Gelände in Hamburg bis ins schleswig-holsteinische Schenefeld, wo der Forschungscampus mit einer unterirdischen Experimentierhalle entsteht. Die Bauarbeiten für die überwiegend unterirdische Anlage haben im Januar 2009 begonnen und werden bis 2014 andauern.[2]

Anwendungen

Aufgrund der niedrigen Wellenlänge und der sehr kurzen Zeitdauer der Laserblitze (100 Femtosekunden = 0,000 000 000 000 1 Sekunden) hat das entstandene Licht vielfältige Anwendungen in der Forschung – in Fachgebieten wie der Physik, Chemie, Materialwissenschaft, Biologie und Nanotechnologie. An bis zu 10 Messplätzen werden Forscher in der Lage sein, chemische Reaktionen zu filmen und 3-dimensionale Aufnahmen von Strukturen im Nanometerbereich, wie z. B. von Molekülen, zu machen.[3]

Finanzierung

Die Baukosten einschließlich der Inbetriebnahme betragen laut der projekteigenen Internetseite 1082 Millionen Euro (Preisniveau des Jahres 2005). Davon trägt Deutschland (Bund, Hamburg und Schleswig-Holstein) als Sitzland 54 Prozent, der Rest wird von den internationalen Partnerländern finanziert. Russland übernimmt 23 Prozent, die anderen internationalen Partner zwischen je 1 und 3,5 Prozent. Zum heutigen Zeitpunkt (11/2009) beteiligen sich 14 Länder am European XFEL.[4]

Technik

Die supraleitende Beschleunigertechnologie (TESLA-Technologie), die im European XFEL Verwendung findet, wird am Vorprojekt des Röntgenlasers, dem Freie-Elektronen-Laser FLASH, am DESY bereits erfolgreich eingesetzt.[5]

Einzelnachweise

  1. European-XFEL-Webseite: Zahlen & Fakten Abgerufen am 27. November 2009
  2. European-XFEL-Webseite: Baukalender Abgerufen am 27. November 2009
  3. European-XFEL-Webseite: Forschungsmöglichkeiten Abgerufen am 27. November 2009
  4. European-XFEL-Webseite: Überblick Abgerufen am 27. November 2009
  5. DESYs FLASH-Anlage bringt Licht in die Nanowelt. DESY-Pressemeldung vom 13. November 2006

Weblinks


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