- Europipe Gasleitung
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Die Erdgaspipeline Europipe verbindet das norwegische Ekofisk-Gebiet (Erdgas-Fundstätten in der Nordsee) mit dem deutschen Festland bei Dornum (Ostfriesland). Die 1995 in Betrieb genommene Europipe I ergänzt zwei ältere Gaspipelines, die in Emden (Ostfriesland) enden. Eine weitere Leitung (Europipe II), welche parallel zu Europipe I verlegt wurde, ist seit dem 1. Oktober 1999 am Netz.
Die Leitungen kommen an der ostfriesischen Küste zwischen Dornum und Nesse an Land. Dort wird in einer "Gasempfangsanlage" der Druck von etwa 160 bar auf 80 bar entspannt. Hierfür muss das Gas wegen des Joule-Thomson-Effektes vorher aufgewärmt werden. Hierfür wurde extra ein Heizhaus erstellt.
Eine Besonderheit ist der etwa 2 Kilometer lange Zwillingstunnel im Dornumersiel im Bereich des sogenannten "trockenfallenden Watts". In diesem sensiblem Ökosystem wurde dieser Tunnel unterirdisch vorgetrieben.
Von Dornum/Nesse aus geht es 49 Kilometer weiter mit unterirdischen Leitungen (42 Zoll) nach Emden-Knock. Dort wird die Gasmenge gemessen und an die Kundennetze abgegeben. Mit Gaschromatographen wird die Qualität des Gases laufend nachgewiesen. Die Transportkapazität ist mit 60 Mio. Normkubikmeter / Tag angegeben. Der Nennausgangsdruck beträgt 49 bar.
Eine weitere Leitung geht von Dornum aus nach Salzwedel in die NETRA-Pipeline.
Betreiber ist die norwegische Firma Statoil. Die Lieferverträge sind langfristig (etwa 30 Jahre) angelegt. Die Kunden bezahlen für eine "bestellte" Menge, selbst wenn sie diese aus Gründen, die der Lieferant (Statoil) nicht zu vertreten hat, nicht abnehmen können. Der Preis selbst ergibt sich aus einer vom Ölpreis abhängigen Formel.
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