- Europäische Arbeiterpartei
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Die Europäische Arbeiter-Partei (EAP) war eine kleine politische Partei im Umkreis der sog. LaRouche-Bewegung von Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche, die zwischen 1974 und 1986 in Deutschland auftrat.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Bekannt wurde die 1974 gegründete und zunächst – nach Einschätzung des Verfassungsschutzes NRW - eher trotzkistisch ausgerichtete Partei vor allem durch kurze Beiträge im öffentlich-rechtlichen Funk- und Fernsehen, die Parteien im Vorfeld von Wahlen gewährt werden. Dabei sprach sich die EAP ausdrücklich für die Kernenergie aus, was damals nicht wenige Zuschauer überraschte. Weiterhin sprach sie sich gegen auch weiche Drogen aus.
Bundesvorsitzende war die 1948 in Trier (Deutschland) geborene Helga Zepp-LaRouche. Aus den von der EAP verbreiteten Druckschriften lässt sich schließen, dass sich die Steuerzentrale der Organisation in den USA befand. Seit 1977 ist Helga Zepp-LaRouche mit dem 24 Jahre älteren Lyndon Hermyle LaRouche verheiratet, der in den USA bei Präsidentschaftswahlen kandidierte.
In der Zeit von etwa 1976/77 bis Ende der Achtziger Jahre galt die Partei bei vielen Kritikern, nicht dagegen in der öffentlichen rechten Szene, als rechtsextrem. Die EAP selbst verdächtigte umgekehrt die Partei Die Grünen als Teil einer weltweiten Verschwörung, an deren Spitze u.a. der WWF, der englische Hochadel und Prinz Bernhard der Niederlande sowie Freimaurerlogen und andere "überstaatliche Mächte" mitwirkten.
Die bekannteste der von der EAP regelmäßig herausgebrachten Zeitschriften ist die 'Executive Intelligence Review'. hier werden mit dem äußeren Anschein eines Nachrichten- und Dokumentenmagazins zahlreiche Verschwörungstheorien verbreitet, die auch von anderen Gruppierungen bekannt sind. 1982 gründete Helga Zepp-LaRouche einen "Club of Life", um gegen den Club of Rome zu Felde zu ziehen.
Es gab seitens der EAP in Deutschland Kontakte zu einigen rechten und linken Gruppierungen, die ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet wurden. Aus anderen europäischen Ländern liegen - trotz des Anspruchs, der sich aus dem Namen ergibt - keine Berichte vor. Zu der European Labour Party mit Sitz in London, die mit 16 Mitgliedern im Europäischen Parlament vertreten ist, gibt es offenbar außer der zufälligen Namensübereinstimmung keine Verbindungen.
Über die Geldquellen der Organisation ist nichts bekannt. Die Mitgliederzahl ist zu gering, um eine Finanzierung aus Spenden zu erklären. Staatliche Zuschüsse (Parteienfinanzierung) wurden aufgrund der niedrigen Wahlergebnisse nicht gezahlt.
Die EAP verfügte über etwa zweitausend Mitglieder. Seit 1986 ist die Partei nicht mehr bei Wahlen angetreten. Aufgrund der Zielsetzung und Personalbewegungen kann die Partei Patrioten für Deutschland, später auch die Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) als Nachfolger der EAP gelten. Helga Zepp-LaRouche ist seit 1992 Bundesvorsitzende der BüSo.
Kritiker behaupten, die Partei sei eher eine politische Sekte oder Glaubensgemeinschaft als eine politische Partei und diene wahrscheinlich ganz anderen Zielen (Tarnorganisation).
Wahlen
Die Europäische Arbeiter-Partei konnte bei Wahlen folgende Ergebnisse erzielen:
Bundestagswahlen
- Bundestagswahl 1976: 6.811 Stimmen; 0,0 %
- Die Partei war jedoch nur in 8 von 10 Bundesländern angetreten.
- Bundestagswahl 1980: 7.666 Stimmen; 0,0 %
- Bundestagswahl 1983: 14.966 Stimmen; 0,0 %
Europawahlen
- Europawahl 1979: 31.822 Stimmen; 0,1 %
- Europawahl 1984: 30.874 Stimmen; 0,1 %
Landtagswahlen
- 1978: 335 Stimmen; 0,0 %
- 1978: 269 Stimmen; 0,0 %
- 1982: 168 Stimmen; 0,0 %
- 1978: 511 Stimmen; 0,0 %
- 1982: 2.377 Stimmen; 0,1 % (+0,1 %)
- 1983: 1.224 Stimmen; 0,0 % (-0,1 %)
- 1978: 186 Stimmen; 0,0 %
- 1982: 427 Stimmen; 0,0 %
- 1979: 630 Stimmen; 0,0 %
Siehe auch
Literatur
- Herbert Knoblauch, Wolfgang Weirauch: Das Geheimnis der EAP : Idee, Geschichte, Programm, Praxis, Hintergrund. Flensburger Hefte, Flensburg 1987, ISBN 3926841052
- Aglaja Beyes-Corleis: Verirrt - mein Leben in einer radikalen Politorganisation, Herder Spektrum, 1994, ISBN 3-451-04278-9 (Erfahrungsbericht einer Aussteigerin)
- Helmut Lorscheid, Leo A. Müller: Deckname: Schiller: die deutschen Patrioten des Lyndon LaRouche. Rowohlt, Reinbek 1986, ISBN 3-499159-16-3. Online: Teil 1, Teil 2
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