- Europäisches Baccalaureate
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Das Europäische Abitur (auch Europäisches Baccalauréat) ist eine von allen EU-Ländern anerkannte allgemeine Hochschulreife, die an Absolventen der Europäischen Schulen vergeben wird. In Deutschland entspricht sie dem Abitur.
Inhaltsverzeichnis
Prüfungen
Die Prüfungen zum Europäischen Abitur werden am Ende des siebten Jahres der Sekundarschule abgelegt. Die Gesamtnote setzt sich wie folgt zusammen:
- 15 Prozent: Schulnoten des 7. Schuljahres der Sekundarschule
- 25 Prozent: Schriftliche Prüfungen im Januar/Februar
- 34 Prozent: Schriftliche Prüfungen am Ende des 7. Schuljahres
- 26 Prozent: Mündliche Prüfungen am Ende des 7. Schuljahres
Fächer
- Die schriftlichen Prüfungen am Ende des Schuljahres werden in fünf Fächern abgelegt
- Erste Sprache (Muttersprachen-Niveau)
- Zweite Sprache (Leistungskurs)
- Mathematik (Grund-, Leistungs- oder Vertiefungskurs)
- Zwei Wahlpflichtfächer (Leistungskurse)
- Die mündlichen Prüfungen am Ende des Schuljahres werden in vier Fächern abgelegt
- Erste Sprache (Muttersprachen-Niveau)
- Zweite Sprache (Leistungskurs)
- Zwei Wahlpflichtfächer (Grund- und/oder Leistungskurse)
Mögliche Wahlpflichtfächer sind weitere Sprachen der Europäischen Union, Biologie, Chemie, Physik, Geschichte und Geographie, sowie Philosophie.
Vergleich mit dem Abitur
Erste Sprache: Der Unterricht und die Prüfungen in der sogenannten ersten Sprache (L1) sind auf dem Niveau des Faches Deutsch des Abiturs. Absolventen der deutschen Sektion haben im Falle des Bestehens in der ersten Sprache somit dem Abitur gleichwertige Deutschkenntnisse nachgewiesen.
Zweite Sprache: Um die Prüfung in der zweiten Sprache (L2) zu bestehen, muss diese fließend beherrscht werden, und die Schüler müssen fähig sein komplizierte Texte in dieser zu verstehen und zu interpretieren. Derartige Fähigkeiten überschreiten in der Regel das Niveau der Fremdsprachen im Abitur. Im Gegensatz zu diesem allerdings müssen die Schüler im Europäischen Abitur nicht nachweisen, ob sie fähig sind, Übersetzungen von Wörtern oder Texten aus einer Fremdsprache in ihre Muttersprache zu erstellen. Dies kommt daher, dass die Fremdsprachen in Klassen mit Schülern unterschiedlicher Muttersprache unterrichtet werden.
Mathematik: Die Herangehensweisen in der Mathematik sind von Grund auf verschieden, da sich das Europäische Abitur in diesem Punkt am französischen Schulsystem orientiert. Im Grund- und Leistungskurs wird jedoch thematisch größtenteils der gleiche Stoff abgedeckt. Etwas vergleichbares wie den Vertiefungskurs gibt es beim Abitur nicht, denn in diesem werden Inhalte behandelt, die in Deutschland erst an den Universitäten unterrichtet werden.
Wahlpflichtfächer: Die Wahlpflichtfächer sind zahlreich und in vier von ihnen müssen Prüfungen abgelegt werden (davon müssen mindestens zwei Leistungskurse sein). Es ist möglich, dass ein/e Absolvent/in bestimmte dieser Fächer und die anschließenden Prüfungen in seiner zweiten Sprache abgelegt hat.
- Sprachen: Auch das Niveau der dritten Sprache (L3) überschreitet meist das Niveau von Fremdsprachen im Abitur. In der vierten (L4) und fünften Sprache (L5) sind die Sprachkenntnisse mit denen im Abitur verlangten vergleichbar. L3 und L4 sind Leistungskurse, L5 ist ein Grundkurs.
- Geographie und Geschichte: Diese Fächer werden immer in der zweiten Sprache belegt. Es werden die gleichen Themen wie im Abitur abgedeckt. Im Zentrum der Thematik steht die Europäische Union. Die beiden Fächer können als Grund- oder Leistungskurs absolviert werden.
- Naturwissenschaften: Hier gibt es keine wesentlichen Unterschiede im Vergleich mit dem Abitur. Bis auf Biologie können diese Fächer ausschließlich als Leistungskurse absolviert werden.
Geschichte
Die ersten Zeugnisse wurden 1959 vergeben.
Das Europäische Abitur hat nichts zu tun mit den Europaschulen.
Siehe auch
Weblinks
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