Evangelische Pauluskirche

Evangelische Pauluskirche

Die Evangelische Pauluskirche ist das Kirchengebäude der zur Superintendentur Wien der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Österreich gehörenden Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wien-Landstraße und steht im dritten Wiener Gemeindebezirk Landstraße am Sebastianplatz 4.

Gebäude

Evangelische Pauluskirche Außenansicht (2002)

Der Kirchenbau wurde im Jahre 1962 begonnen, die feierliche Einweihung fand allerdings erst am 15. November 1970 statt. Die Kirche wurde aus Kostengründen in ein Wohnhaus mit 48 Eigentumswohnungen eingegliedert. Der Architekt war Rudolf Angelides, der später auch die evangelische Kirche am Wege in Meidling entwarf.

1977 wurde leihweise eine Orgel aufgestellt, die 1978 durch die heute noch immer verwendete Orgel ersetzt wurde. Ursprünglich war auf der Empore der Platz für eine Orgel vorgesehen; im Jahr 2008 wurde die Orgel komplett renoviert und im Zuge dessen auch auf ihren ursprünglichen Platz auf der Empore übersiedelt. 1990 wurde in der Pauluskirche ein Mittelgang errichtet, seither gibt es rund 300 Sitzplätze. Im Jahr 2000 wurden die alten Lüster durch neue, moderne Lampen ersetzt. Danach fanden immer wieder Umbauarbeiten − vor allem in den Nebenräumen Vorraum, Gemeindesaal und Jugendraum – statt. Weiters wurde auf Bitte der Gemeinde eine Gehsteigvorziehung angebracht, die als kleiner Vorplatz vor dem Eingangsbereich fungiert.

Gemeinde

Evangelische Pauluskirche Innenansicht (2002)

Mit dem Toleranzpatent des Kaisers Joseph II. entstand 1782 die nun staatlich anerkannte evangelisch-lutherische Gemeinde Wiens mit Sitz in der Lutherischen Stadtkirche in der Dorotheergasse 18. Von dort aus wurden auch die lutherischen Einwohner von Landstraße mitbetreut.

Am 1. Juli 1894 wurde auch in Wien-Landstraße eine Tochtergemeinde gegründet, nachdem bereits in Gumpendorf und Währing (Lutherkirche Wien) Tochtergemeinden entstanden waren. Später sollte die Gemeinde Wien-Landstraße ihrerseits Muttergemeinde für Pfarrgemeinden in Favoriten, Simmering, Floridsdorf, Schwechat, Bruck an der Leitha, Korneuburg, Stockerau und Mistelbach werden. 1899 fiel der Beschluss für den Ankauf des Hauses in der Schützengasse 13, um einen Betsaal zu errichten, der 1900 fertig gestellt wurde.

Am 1. Januar 1922 wurde die Wiener Evangelische Pfarrgemeinde A.B. der Lutherischen Stadtkirche in sechs Teilgemeinden geteilt. Die Evangelische Teilgemeinde A.B. Wien-Landstraße erhielt nun auch ein Pfarramt, eine Gemeindevertretung und ein Presbyterium. 1936 erwarb die Teilgemeinde Landstraße gemeinsam mit der Muttergemeinde einen Baugrund für den Bau einer Kirche am Sebastianplatz 4. Wegen des Zweiten Weltkriegs und der Nöte der Nachkriegszeit konnte der ursprünglich geplante platzbeherrschende Bau nicht errichtet werden; der Kirchenbau wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. 1947 wurde der Betsaal in der Schützengasse zu einer kleinen Kirche umgebaut, die am 20. Juni 1948 als Paul-Gerhardt-Kirche (benannt nach dem Theologen Paul Gerhardt) eingeweiht wurde.

Am 1. Oktober 1949 trat durch einen Erlass des Oberkirchenrates eine neue Kirchenverfassung der Evangelischen Kirche A. und H.B. in Österreich in Kraft. Damit wurden alle Wiener Teilgemeinden − so auch die Evangelische Gemeinde Wien-Landstraße – zu selbstständigen Pfarrgemeinden erhoben. 1962 wurde der Kirchenbau am Sebastianplatz begonnen und 1970 fertiggestellt. 1992 wurde die Paul-Gerhardt-Kirche in der Schützengasse mit dem alten Pfarrhaus an die koreanische presbyterianische Kirchengemeinde verkauft.

Weblinks

48.216.3891666666677Koordinaten: 48° 12′ 0″ N, 16° 23′ 21″ O


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