Ewald Matare

Ewald Matare
Engel am Bischofswohnhaus des Bistums Essen
Haus Atlantis in der Bremer Böttcherstraße (Ansicht von der Martinistraße)
Fassade des Hauses Atlantis Richtung Böttcherstraße. Fertigstellung am 29. März 1965
Gedenktafel am Haus Atlantis
Detail Südportal des Kölner Doms
Detail „Tor der Hoffnung“ Salzburger Dom

Ewald Wilhelm Hubert Mataré (* 25. Februar 1887 in Aachen-Burtscheid; † 28. März 1965 in Büderich, heute Meerbusch) war ein deutscher Maler und Bildhauer, der sich unter anderem mit der Darstellung von Menschen und Tieren in stilisierter Form beschäftigte.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Mataré war 1904 Schüler im Atelier von Eugen Klinkenberg in Aachen. Von 1905 bis 1907 studierte er an der dortigen Technischen Hochschule. An der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin erhielt Mataré von 1907 bis 1914 eine Ausbildung zum Maler. Er war Schüler von Prof. Julius Ehrentraut, Lovis Corinth und dem Historienmaler Arthur Kampf. 1918 trat er der Künstlervereinigung Novembergruppe bei. Erst nach seinem Studium der Malerei widmete sich Mataré der Bildhauerei. Einen Großteil seiner plastischen Arbeiten bilden die Tierskulpturen. Zwischen 1926 und 1932 reiste Mataré zu Studienaufenthalten nach Finnland, Estland, Litauen und Italien.

1932 trat er eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie an. Nach der Machtergreifung 1933 durch die Nationalsozialisten wurde Mataré entlassen und seine Werke galten als „Entartete Kunst“, die Skulptur „Die Katze“ wurde in der Münchener Ausstellung 1937 gezeigt.[1] Mit Aufträgen aus der Kirche konnte er seinen Lebensunterhalt bestreiten.

Nach dem Krieg wurde Mataré angetragen, Rektor an der Düsseldorfer Kunstakademie zu werden. Er lehnte ab, weil viele Professoren, die schon im Dritten Reich als Lehrer an der Akademie tätig waren, in der Nachkriegszeit übernommen wurden. Außerdem interessierte sich niemand für seine ehrgeizigen Reformpläne, die unter anderem vorsahen, schon 14-Jährigen ein Studium an der Akademie zu ermöglichen. Zu seinen Schülern gehörten Günter Haese, Erwin Heerich, Georg Meistermann und Joseph Beuys. Mataré erhielt in der Nachkriegszeit zahlreiche öffentliche und kirchliche Aufträge; z. B. schuf er das Relief an vier Türen des Südportals des Kölner Doms.

Ewald Mataré war Teilnehmer der documenta 1 (1955) und der documenta II im Jahr 1959 in Kassel.

Matarés künstlerischer Nachlass wird verwaltet vom Museum Kurhaus in Kleve, das sein Werk ausstellt und dokumentiert; so fand z.B. 2004 eine Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park Viersen statt.

Persönliche Daten

Mit 37 Jahren litt Mataré an starken Depressionen. Er heiratete 1922 die 31-jährige Hanna Hasenbäumer. Mit ihr hatte er eine Tochter, Sonja Beatrice (* 9. August 1926). 1965 starb Mataré an den Folgen einer Lungenembolie.

Sein Neffe Herbert Franz Mataré (geb. 1912) ist Physiker und gilt als Miterfinder des "europäischen Transistors" im Jahre 1948.

Auszeichnungen

Werke

Bekannte Werke von Mataré sind u.a.:

Literatur

  • Mataré und seine Schüler. Beuys, Haese, Heerich, Meistermann. Akademie der Künste, Berlin 21.1. bis 18.2.1979 / Kestner Gesellschaft, Hannover 2.3. bis 15.4. 1979 / Nijmeegs Museum, Nijmegen 5.5. bis 10.6.1979 / Museum Haus Lange, Krefeld 19.8. bis 30.9.1979, ISBN 3-88331-907-4
  • Karl Ruhrberg (Hrsg.): Zeitzeichen. Stationen Bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2314-X

Einzelnachweise

  1. Stephanie Baron [Hrsg.], Peter Guenther u.a.: „Entartete Kunst“ Das Schicksal der Avantgarde im Nazi-Deutschland. Ausstellungskatalog Los Angeles County Museum of Art und Deutsches Historisches Museum. Hirmer Verlag, München 1992, ISBN 3-7774-5880-5. 
  2. St. Gregorius: Unsere Kirche - Ausstattung und Kunstwerke der Oberkirche, abgerufen am 9. Mai 2008

Weblinks


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