- Ewige Lampe
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Das Ewige Licht ist in der Synagoge und der katholischen Kirche ein immerwährendes Licht. Es dient als Symbol zur Erinnerung an die ständige Gegenwart Gottes.
Inhaltsverzeichnis
Ewiges Licht im Judentum
In Synagogen ist das Ewige Licht (hebr. Ner Tamid) vor dem Aron ha-Qodesch, der heiligen Lade, aufgestellt. Es befindet sich normalerweise in einem Behälter, der an der Decke aufgehängt ist. Zum Hauptartikel siehe: Ner Tamid
Ewiges Licht in der Katholischen Kirche
Das Ewige Licht ist in der katholischen Kirche ein symbolisches Licht, das immerwährend brennt. Es zeigt den Standort des Tabernakels an, in dem die konsekrierten Hostien aufbewahrt werden. Diese Lampe ist in der Regel rot, als Symbol für das Blut Christi. Als alttestamentliche Prophezeiung dazu wird Jesaja, Kapitel 60, Verse 19 und 20 gesehen:
„Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tage, und der Glanz des Mondes soll dir nicht mehr leuchten, sondern der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den Schein verlieren; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben.“
Geschichte
Der Brauch des Ewigen Lichtes kam im 13. Jahrhundert, vermittelt durch die orthodoxe Kirche, in der das Licht auch heute noch vor der Ikone aufgestellt wird, vom Nahen Osten nach Europa. Dort war er bereits um das Jahr 400 herum üblich. Beispielsweise ließ man Lichter an den Gräbern der Märtyrer und vor den Altären brennen. Zu diesem Zweck ersetzte man das ursprüngliche Kerzenlicht durch die vornehmlich durch Olivenöl gespeiste Öllampe.
Die Hauptfunktion des Ewigen Lichtes ist, als Zeichen der Verehrung vor der im Tabernakel aufbewahrten Eucharistie zu brennen. Es soll auch anzeigen, dass Gottes Licht ewig auf der Erde leuchte und stellt zudem ein Symbol des immerwährenden Gebetes dar.
Der einzige Tag, an dem das Ewige Licht in der katholischen Kirche nicht brennt, ist der Karfreitag. Nach der Überführung der Ciborien an den provisorischen Aufbewahrungsort am Gründonnerstag wird das ewige Licht gelöscht und erst zum Gloria in der Osternacht wieder entzündet.
Beschaffenheit
In der Anwendung wird zwischen drei verschieden Arten des Ewigen Lichtes unterscheiden:
- Ewiglicht-Ampel, eine an drei Ketten herabhänge Ampel, oft in barocken Kirchen zu finden
- Stand-Ewiglicht, es steht unmittelbar auf dem Tabernakel, oder auf einem Sockel daneben
- Wand-Ewiglicht, hier wird das Ewiglicht-Glas mit einem Wandarm an der Seite der Kirche befestigt
Meist wird ein Öllicht genommen, vereinzelt – aus Brandschutzgründen – auch eine Glühbirne. Der Einsatz von Glühbirnen ist umstritten, da die Meinung vertreten wird, das Licht müsse „lebendig“ sein ; eine Glühbirne ist dies im Gegensatz zu einem Feuer nicht.
Die Kosten für den Betrieb des Ewigen Lichtes wurden teilweise auch als Grundpfandrechte eingetragen, um einen unterbrechungsfreien Betrieb des Lichtes in der heimischen Gemeinde zu gewährleisten.
Weblinks
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