- Ex praecognitis et praeconcessis
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Ex praecognitis et praeconcessis (lat., wörtlich etwa „aus dem bereits Bekannten und Bestätigten“) bezeichnet in der scholastischen Logik das Schließen aus Prämissen, die als allgemein anerkannt gelten.[1]
Der britische Philosoph John Locke kritisiert in seinem 1690 erschienenen Essay concerning Humane Understanding die Ansicht, alles Schließen sei „ex praecognitis et praeconcessis“. Ihm zufolge ist diese Vorstellung irrtümlich aus der durchaus gegebenen Notwendigkeit intuitiven Wissens abgeleitet. Intuitives Wissen meint dabei Glaubenssätze, die direkt, unmittelbar und zweifelsfrei von jedem einzusehen sind, zum Beispiel, dass jedes Ding mit sich selbst identisch ist. Locke kritisiert nicht das Konzept von intuitivem Wissen, das er in seinem Essay selbst vertritt, sondern, dass jegliche Argumentation als ein Schluss „ex praecognitis et praeconcessis“ anzusehen sei.
The necessity of this intuitive knowledge, in each step of scientifical or demonstrative reasoning, gave occasion, I imagine, to that mistaken axiom that all reasoning was ex praecognitis et praeconcessis.[2]
Zu deutsch in etwa:
Die Notwendigkeit dieses intuitiven Wissens in jedem Schritt wissenschaftlichen oder beweisenden Denkens gab Anlass, so stelle ich mir vor, zu diesem irrigen Axiom, dass alles Denken [oder vielleicht besser übersetzt: Schließen] ex pracognitis et praeconcessis rühre.
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