F.B. Werner

F.B. Werner

Friedrich Bernhard Werner (* 28. Januar 1690 in Kamenz in Niederschlesien; † 20. April 1776 in Breslau) war ein bedeutender europäischer Ansichtenzeichner und -stecher. (Andere Quellen nennen als Geburtsort Frankenstein bzw. Reichenau (poln. Topola, Ortsteil von Kamenz). Auch über sein Todesjahr gibt es verschiedenen Angaben: 1766, 1778)

Werner'sche Zeichnung der Franziskaner-Kirche mit Klosteranlage in Oppeln, Schlesien, im Jahr 1764
Werner'sche Zeichnung des Gutes Chorula bei Gogolin, Schlesien

Aus kleinen Verhältnissen stammend, besuchte Werner zunächst das Jesuitengymnasium zu Neisse, ging dann schon in jungen Jahren auf Wanderschaft und führte ein so abenteuerliches Leben als Soldat, Quacksalber, Übersetzer, Schreiber und Maschinendirektor eines Theaters, dass er sich selbst als einen „schlesischen Robinson“ bezeichnete. Auf seinen Reisen ließ er sich „in der Ingenieurkunst informieren“, um „bei Vermerkung meines natürlichen Triebs zur Zeichnung“ seine Fähigkeiten im Zeichnen zu verbessern. Als ihm Augsburger Kunstverleger (Jeremias Wolffs Erben) die Möglichkeit boten, Vorzeichnungen für Stadtansichten anzufertigen, erwanderte und bereiste er große Teile Europas und fertigte von zahlreichen größeren Städten mit viel Erfolg für ihre Kupferstichproduktion als ein „vollkommen Scenographus“ die Vorlagen an.

Von den vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts an wird er in Breslau als Hofgeometer und Königlicher „Scenographus“ heimisch. Für die historische Hausforschung, die Denkmalpflege, die Kunst- und Geschichtswissenschaft sind seine Zeichnungen der schlesischen „Friedenskirchen“ und „Bethäuser“ (1748-1752, Nachdruck 1989) und seine fünfbändige Topographie des Herzogtums Schlesien mit etwa 3000 Manuskriptseiten und mehr als 1400 farbig lavierten Tuschzeichnungen, die er häufig „in locu tenens“ anfertigte, von allergrößtem Interesse.

Am 18. Oktober 1718 heiratete er Maria Eleonora Frantz aus Frankenstein. 1744 wurde ihm von Friedrich dem Großen der Titel Königlich Preussischer Scenograhicus verliehen. Ab 1746 lebte er bis zu seinem Tod in Breslau.

Werke

  • Silesia in Compendio seu Topographia das ist Praesentatio und Beschreibung des Herzogthums Schlesiens [...]
Pars I (Digitalisat)
Pars II (Digitalisat)
Pars III (Digitalisat)
Pars IV (Digitalisat)
Pars V (Digitalisat)
  • Scenographia Urbium Silesiae, Nürnberg
(Digitalisat)

Literatur

  • Angelika Marsch: Friedrich Bernhard Werner (1690-1776). Ein europäischer Ansichtenzeichner aus Schlesien. ISBN 3-929817-02-0.

Weblinks


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