- FDGB-Pokal 1976/77
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Zum 26. Mal wurde in der Fußballsaison 1976/77 der FDGB-Fußballpokal ausgespielt.
Der Wettbewerb begann mit den 15 Bezirkspokalsiegern* und 43 Mannschaften aus der zweitklassigen DDR-Liga aus der Saison 1975/76. Die DDR-Liga bestand in dieser Saison zwar aus 60 Mannschaften, doch waren die Reservemannschaften der DDR-Oberliga nicht mehr spielberechtigt, acht DDR-Ligisten hatten ein Freilos**. Acht Bezirkspokalsieger überstanden die I. Hauptrunde und mussten sich in einer Zwischenrunde mit den Freilosmannschaften und weiteren 14 Mannschaften der DDR-Liga auseinandersetzen.
Vier Bezirkspokalsieger konnten sich für die II. Hauptrunde qualifizieren, in die die 14 Oberliga-Mannschaften eingriffen. Mit Vorwärts Stralsund II kam nur ein Bezirkspokalsieger in das Achtelfinale, mit dem FC Karl-Marx-Stadt und Wismut Aue schieden zwei Oberligavertreter bereits im ersten Anlauf aus.
Die Paarungen des Achtel-, Viertel- und Halbfinale wurden in Hin- und Rückspielen ausgetragen. Im Achtelfinale schied er letzte Bezirkspokalsieger Vorwärts Stralsund II ebenso aus wie der letztjährige Pokalfinalist Vorwärts Frankfurt/O., der vom einzig verbliebenen DDR-Ligisten Motor Suhl eliminiert wurde. Für die Suhler war im Viertelfinale Schluss, wo sie sich nach einem torreichen 4:4 im Hinspiel im Rückspiel beim Pokalverteidiger 1. FC Lokomotive Leipzig mit 0:3 aus dem Pokalwettbewerb verabschieden mussten. Die Leipziger kamen nach zwei Halbfinal-Siegen über Chemie Halle erneut in das Endspiel, wo sie auf den neuen Meister Dynamo Dresden trafen. Diese hatten ebenfalls mit zwei Siegen den FC Carl Zeiss Jena ausgeschaltet.
Inhaltsverzeichnis
I. Hauptrunde
Zwischenrunde
BSG Stahl Hennigsdorf – FC Energie Cottbus** 2:1 BSG Turbine Magdeburg* – ASG Vorwärts Dessau** 0:2 BSG Chemie Zeitz – SG Dynamo Eisleben** 2:1 BSG Chemie Böhlen – BSG Wismut Gera** 1:2 BSG Aktivist Schwarze Pumpe** – BSG Chemie Leipzig** 3:2 TSG Neustrelitz* – ASG Vorwärts Stralsund** 2:1 ZSG Leinefelde* – BSG Motor Suhl** 1:4 BSG Chemie Schwarza** – BSG Motor Werdau** 0:5 BSG Aufbau Schwedt* – TSG Bau Rostock 3:2 BSG Motor Schwerin* – BSG Lokomotive Stendal 0:1 BSG Lokomotive Meiningen* – BSG Motor Nordhausen 1:2 BSG Stahl Eisenhüttenstadt – FSV Lokomotive Dresden 3:1 BSG Zentronik Sömmerda – ASG Vorwärts Plauen 0:1 TSG Gröditz – BSG Motor Hermsdorf 7:2 BSG Stahl Oranienburg* – SG Dynamo Fürstenwalde 5:3 ASG Vorwärts Stralsund II* – BSG KKW Greifswald 2:1 BSG Einheit Pankow Berlin – BSG Motor Babelsberg 1:2 TSG Wismar – SG Dynamo Schwerin 3:5 II. Hauptrunde
BSG Motor Babelsberg – Hallescher FC Chemie 0:1 BSG Stahl Hennigsdorf - FC Vorwärts Frankfurt/O. 1:6 TSG Gröditz - SG Dynamo Dresden 2:3 BSG Stahl Eisenhüttenstadt – 1. FC Lokomotive Leipzig 1:2 BSG Chemie Zeitz – 1. FC Magdeburg 2:6 BSG Motor Suhl – FC Karl-Marx-Stadt 1:0 BSG Motor Werdau – BSG Wismut Aue 3:1 BSG Motor Nordhausen – FC Carl Zeiss Jena 1:6 BSG Aktivist Schwarze Pumpe – BSG Sachsenring Zwickau 0:0 n.V., 3:4 E. TSG Neustrelitz* - Berliner FC Dynamo 0:3 SG Dynamo Schwerin – FC Hansa Rostock 1:5 BSG Aufbau Schwedt* – 1. FC Union Berlin 0:1 ASG Vorwärts Plauen – FC Rot-Weiß Erfurt 1:2 BSG Wismut Gera – BSG Stahl Riesa 0:3 n.V. BSG Lokomotive Stendal – ASG Vorwärts Stralsund II* 1:4 BSG Stahl Oranienburg* – ASG Vorwärts Dessau 2:5 Achtelfinale
1. FC Lokomotive Leipzig – BSG Sachsenring Zwickau 3:1, 2:3 n.V. SG Dynamo Dresden – Berliner FC Dynamo 4:1, 1:3 FC Carl Zeiss Jena – 1. FC Magdeburg 1:0, 1:2 BSG Motor Suhl – FC Vorwärts Frankfurt/Oder 2:2, 3:3 BSG Stahl Riesa – 1. FC Union Berlin 4:0, 0:1 ASG Vorwärts Dessau – FC Hansa Rostock 1:2, 2:2 Hallescher FC Chemie – BSG Motor Werdau 5:3, 3:3 ASG Vorwärts Stralsund II* – FC Rot-Weiß Erfurt 1:4, 0:4 Viertelfinale
Hallescher FC Chemie – FC Hansa Rostock 4:1, 2:1 BSG Motor Suhl – 1. FC Lokomotive Leipzig 4:4, 0:3 BSG Stahl Riesa – FC Carl Zeiss Jena 1:0, 1:3 FC Rot-Weiß Erfurt – SG Dynamo Dresden 0:2, 0:1 Halbfinale
Hallescher FC Chemie – 1. FC Lokomotive Leipzig 1:3, 1:2 FC Carl Zeiss Jena – SG Dynamo Dresden 0:2, 1:2 Finale
Statistik
Paarung SG Dynamo Dresden – 1. FC Lok Leipzig Ergebnis 3:2 Datum 28 .Mai 1977 Stadion Stadion der Weltjugend, Ost-Berlin Zuschauer 55.000 Schiedsrichter Klaus Scheurell (Wusterhausen) Tore 1:0 Sachse (46.), 1:1 Löwe (55.), 1:2 Sekora (63.), 2:2 Weber (85.), 3:2 Sachse (87.) SG Dynamo Dresden Claus Boden - Hans-Jürgen Dörner - Gerd Weber, Udo Schmuck, Klaus Müller - Reinhard Häfner, Matthias Müller, Hartmut Schade - Dieter Riedel (74. Peter Kotte), Rainer Sachse, Gert Heidler
Trainer: Walter Fritzsch1. FC Lok Leipzig Werner Friese - Roland Hammer - Gunter Sekora, Wilfried Gröbner, Joachim Fritsche - Lutz Eichhorn, Wolfgang Altmann, Henning Frenzel (74. Andreas Bornschein ), Andreas Roth - Wolfram Löwe, Dieter Kühn
Trainer: Manfred PfeiferSpielverlauf
Das Spiel hatte mit Dynamo Dresden einen klaren Favoriten, sie gingen nicht nur als frisch gebackener Meister sondern auch mit acht aktuellen Nationalspielern in die Begegnung. Während die Dresdener das Doppel von Meisterschaft und Pokal anstrebten, ging es für die Leipziger, nur mit drei gegenwärtigen Nationalspielern antretend, aber auf den Altinternationalen Frenzel hoffend, um die Pokalverteidigung. Trotz der Vorschusslorbeeren für Dresden verlief die Partie völlig ausgeglichen, ein Sieger war lange nicht auszumachen. Nach torloser erster Halbzeit schien Dynamo mit dem schnellen Führungstreffer durch Sachse nach der Pause ein Zeichen setzen zu wollen. Doch wurden damit gleichzeitig Leipziger Kräfte freigesetzt, der 1. FC Lokomotive schlug postwendend zurück und ging nach nur 17 Minuten durch Tore von Löwe und Sekora seinerseits in Führung. Die nächste Viertelstunde sahen eine wirkungslos anrennende Dresdener Mannschaft, die Leipziger wähnten sich bis fünf Minuten vor Spielende als erfolgreicher Pokalverteidiger. Mit einem wahren Kraftakt gelang es Dynamo Dresden zur Überraschung aller, doch noch das Ruder herumzureißen. Mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten konnten Weber und Sachse den Leipzigern den sichergeglaubten Sieg noch entreißen.
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