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Die Frontu di Liberazione Naziunale Corsu (FLNC; französisch Front de libération nationale de la Corse) ist eine sich nunmehr im Untergrund befindliche korsische Befreiungsbewegung. Gegründet wurde sie am 24. April 1976 infolge der Ereignisse in Aléria.
Dort geschah am 21. August 1975 das sogenannte Drama von Aléria. Edmond Simeoni, der Gründer der ARC (Action pour la Renaissance de la Corse – „Aktion für die Wiedergeburt Korsikas“), besetzte mit einer Gruppe bewaffneter Männer das Weingut des französischen Winzers Henri Depeille (seither heißt der Vorfall auch offiziell der Fall Depeille), der in verschiedene Skandale verwickelt war. Es kam zu einem Gefecht mit den in mehreren Hundertschaften angerückten, schwerbewaffneten Einsatzkräften. Dabei wurden zwei Polizisten getötet und zwei Besetzer schwer verletzt (siehe hierzu auch den Artikel Weinbau auf Korsika). Edmond Simeoni wurde für seine Rolle zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, seine Widerstandsbewegung ARC wurde verboten.
Die FLNC will nach ihren Aussagen ausschließlich die Besitztümer der sogenannten Pieds noirs enteignen, also der Schwarzfüße, wie die Algerien-Franzosen genannt werden, die nach dem dortigen Kolonialkrieg auf Korsika mit Unterstützung der Zentralregierung in Paris Geld und Boden erhielten und dort erfolgreich und nach Ansicht der FLNC zum Nachteil der Inselbevölkerung wirtschafteten. Deshalb bekennt sie sich auch immer wieder zu den seither zahlreichen Sprengstoffanschlägen auf Ferienwohnanlagen.
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