- Faden (Segelflug)
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Als Faden bezeichnet man im Segelfliegen einen meist außen an der Cockpithaube des Segelflugzeuges von innen sichtbar einseitig befestigten kurzen, meist roten Wollfaden.
Der Faden richtet sich im Flug wie eine Fahne entlang des Fahrtwindes aus und zeigt dem Piloten schiebefreies Fliegen an. Auch bei modernen Hochleistungssegelflugzeugen ist der Faden das billigste, aber wichtigste Instrument.
Unter Schieben verstehen Flieger einen Flugzustand, bei dem das Flugzeug sich nicht entlang seiner Längsachse, sondern seitlich „schräg“ durch die umgebende Luft bewegt: die Flugzeugnase weist rechts oder links an der Strömungsrichtung vorbei. Der Luftwiderstand steigt dabei stark an, das Flugzeug verliert Fahrt und/oder sinkt. Im Reiseflug sollte Schieben nach Möglichkeit vermieden werden.
Schieben entsteht vor allem im Kurvenflug durch unkoordinierte Betätigung von Quer- und Seitenruder. Durch entsprechende Korrekturmaßnahmen im Flug versucht man den Faden immer parallel zur Längsachse auszurichten, um so den optimalen Flugzustand zu erreichen und mit möglichst wenig Widerstand zu fliegen.
Fäden sind nur an Segelflugzeugen üblich. In der Motorfliegerei erfüllt die Kugellibelle eine ähnliche Aufgabe, der Faden an Segelflugzeugen ist dabei jedoch noch wesentlich empfindlicher.[1]
Korrekturmaßnahmen:
- Faden zeigt nach links: Seitenruder rechts treten oder mehr Querruder links geben
- Faden zeigt nach rechts: Seitenruder links treten oder mehr Querruder rechts geben
Einzelnachweise
- ↑ Winfried Kassera: Flug ohne Motor. 19. Auflage. Motorbuch-Verlag, 2009, ISBN 978-3-613-03069-5, Technik des Fliegens, S. 102.
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