- Fahne und Wappen des Kantons Genf
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Die Fahne und das Wappen der Republik und Kanton Genf zeigen in der linken Hälfte auf gelben Hintergrund einen halben schwarzen Adler mit, in rot, Krone, Schnabel, Zunge und Klauen, und in der rechten Hälfte einen gelben Schlüssel auf roten Hintergrund.
Über dem Schild erscheint eine gelbe, aufgehende, mit Strahlen versehende Sonne, mit dem Monogramm IHΣ und ein flachem Omega in der Sonne.
Die Devise ist Post tenebras lux (dt. Nach der Finsternis, das Licht). Sie ist meist unter dem Schild platziert.
Die Fahne und das Wappen der Stadt Genf sind identisch denen der Republik und Kantons Genf (bis 1842 gab es politisch keinen Unterschied zwischen diesen beiden Einheiten).
Inhaltsverzeichnis
Blasonierung
Die Blasonierung des Wappens lautet: Gespalten, vorn in Gold ein rot gekrönter, gezungter und bewehrter schwarzer halber Adler am Spalt; hinten in Rot ein goldener Schlüssel mit linksgewendetem Bart.
Die offizielle Blasonierung auf Französisch lautet – Ecu : Parti, au 1 d'or, à la demi-aigle éployée de sable, mouvant du trait du parti, couronnée, becquée, languée, membrée et armée de gueules; au deuxième de gueules, à la clef d'or en pal, contournée. Cimier : soleil d'or, figuré naissant, portant en coeur le trigramme de sable ΙΗΣ.
Deutung und Geschichte
Die Fahne sowie das Wappen vereinen die Symbole des Heiligen Römischen Reichs (der Reichsadler) und des Fürstbischofs (der Petrusschlüssel aus dem Wappen des Domkapitels von St. Peter). Genf war seit dem 11. Jahrhundert teils des Heiligen Römischen Reichs, und wurde als reichsunmittelbar Stadt vom Bischof von Genf regiert. Dieser hat nach und nach verschieden Freiheiten den Genfer Bürgern gewährt.
Das „Ader und Schlüssel“ Motiv stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Sonne mit dem Monogramm IHΣ wurde dem Wappen im 16. Jahrhundert beigefügt. Damals wurde eine Runde Sonne gezeigt, und erst seit dem 19. Jahrhundert ist das Schild mit einer halben Sonne gekrönt.
Im 15. Jahrhundert gab es schon die Devise Post tenebras spero lucem (dt. Nach der Finsternis, hoffe ich das Licht). Diese ist ein Bibelzitat aus der Vulgata (Ijob 17,12 VUL), das „Nach der Not hoffe ich auf bessere Zeiten“ bedeuten kann. Die jetzige kürzere Devise – Post tenebras lux – stammt aus der Mitte des 16. Jahrhundert, also kurz nach der Reformation in Genf im Jahr 1536. Sie wird meist gedeutet als: „nach der Finsternis des Katholizismus, das neue Erkenntnis (dank der Reformation)“.
Die alten Genfer Farben, die für Herolde und sonstige Ausschmückungen verwendet wurden, waren grau und schwarz. Im 17. Jahrhundert waren die Farben dann schwarz und violett, und seit dem 18. Jahrhundert sind sie wie die Fahne gelb und rot.
Litteratur
- Catherine Santschi: Histoire et évolution des armoiries de Genève. Genève 1987.
Weblinks
- Loi sur la dénomination, les armoiries et les couleurs de l’Etat, Gesetz über die Benennung, das Wappen und die Fahne des Genfer Staats (franz.)
- Bild des Wappen und der Fahne aus dem 15. Jahrhundert
- Geschichte des Wappens (in der Präsentation einer kunsthistorischen Ausstellung) (PDF-Datei, franz.)
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