- Falschgelenk
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Klassifikation nach ICD-10 M84.1 Nichtvereinigung der Frakturenden (Pseudarthrose) M96.0 Pseudarthrose nach Fusion oder Arthrodese ICD-10 online (WHO-Version 2006) Pseudarthrose bezeichnet die Ausbildung eines so genannten „Falschgelenks“ infolge Ausbleibens der knöchernen Konsolidierung eines Knochenbruchs.
Per Definition spricht man von einer Pseudarthrose erst nach 6 Monaten, dann liegt ein Non Union vor. Ist die Frakturheilung im Zeitraum von 4 bis 6 Monaten nach dem Trauma noch nicht abgeschlossen, nennt man es verzögerte Frakturheilung, oder Delayed Union. Häufig von Pseudarthrosen betroffene Knochen sind Schaftbrüche langer Röhrenknochen (Unterschenkel, Oberschenkel, Oberarm und Elle mit Speiche) sowie das Kahnbein. Ferner gibt es noch angeborene Pseudarthrosen, z. B. am Schienbein.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Ursachen einer Pseudarthrose können mechanische Faktoren (z. B. Interposition von Weichteilen in den Frakturspalt, Dislokation bzw. Distraktion), zu geringe Kompression auf dem Frakturspalt (z. B. durch DC-Platte), mangelhafte Ruhigstellung bzw. zu frühe Mobilisierung, verzögerte Kallusbildung, ungenügende Blutversorgung, Infekt, Gewebeverlust oder systemische Krankheiten wie Diabetes mellitus oder eine arterielle Verschlusskrankheit sein.
Symptome
Pseudarthrosen führen häufig zu dauerhaften Funktionseinschränkungen und anhaltenden Schmerzen. Weitere Merkmale sind abnorme Beweglichkeit und ein Pseudarthrosespalt mit reaktiver Sklerosierung in der Umgebung im Röntgenbild.
Einteilung und Therapie
Es werden zwei verschiedene Formen unterschieden:
Hypertrophe vitale aktive Pseudarthrose
Gute Vaskularisierung, breite Zone von Faserknorpel, hohe osteogene Kompetenz.
Ursache: Instabilität
Therapie: Verbesserung der mechanischen Rahmenbedingungen (z. B. durch Plattenosteosynthese, Marknagel oder Ringfixateur)
Atrophe avitale Pseudarthrose
Verminderte Durchblutung, ausbleibende Revaskularisierung durch nekrotische Fragmente.
Therapie: Suffiziente Stabilisierung mittels Platte, Nagel, Schraube oder Fixateur, Entfernung avitaler und eventuell infizierter Knochenareale, Wiederaufbau des Knochendefektes beispielsweise durch Spongiosa-Knochentransplantation (Spongiosaplastik) oder Kallusdistraktion. Alternativ bzw. ergänzend zur Spongiosaplastik ist auch eine Behandlung mit Bone Morphogenetic Protein, insbesondere BMP2 und BMP7 möglich.
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