Familie von Romberg

Familie von Romberg
Familienwappen derer von Romberg an der Kapelle Wischlingen
Hauptgebäude Rittergut Romberg 1894 Südostansicht
Rittergut Romberg 1894
Torhaus Rittergut Romberg 1894
Das Torhaus heute
Torhaus, Südfassade, Reste des Wassergrabens

Das Familie von Romberg gehört zum westfälischen Uradel. Sie hatte ihren ursprünglichen Sitz bei Menden. Schon 1483 fiel Schloss Brünninghausen in Dortmund an die Rombergs, die dieses bis 1927 hielten. Ende der 19. Jahrhunderts wurde der Sitz der Familie von Schloss Brünninghausen in Dortmund nach Schloss Buldern in Dülmen im südlichen Münsterland verlegt.

Neben dem eigentlichen Schloss in Brünninghausen gehörten zählreiche Kotten und Höfe in Barop, Hacheney, Wellinghofen, Kleinholthausen und Lücklemberg zum Besitz der Familie. Auch umfangreicher Waldbesitz an den Nordhängen des Ardeygebirges gehörte zu Schloss Brünninghausen. Die genannten Gebiete gehörten damals allerdings nicht zu Dortmund, sondern zu Hörde. Die Rombergs waren die Holzrichter in der Eichlinghofer Mark, Hacheneyer Mark und der Bittermark. Eine wichtige wirtschaftliche Einnahmequelle der Rombergs waren die Mühlen an der Emscher.

Schon früh wurden die oberflächennahen Kohleflöze des Ardeys abgebaut. Die Rombergs entwickelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem der größten Bergwerksbesitzer im Ruhrgebiet. Sie betrieben zunächst Stollenbergbau und gingen dann mit fortschreitender Industrialisierung zu Tiefbau über. Die mit dem Bergbau verbundene Umweltverschmutzung und die auftretenden Bergschäden ließ die Familie später von Förderern des Bergbau zu Kritikern werden. Hier liegt auch der Grund für den Umzug der Familie nach Schloss Buldern.

Auch geschickte Heiratspolitik zeichnete die Familie aus. Durch die Verbindung von Caspar von Romberg mit Anna Theodora von Viermund gelangte deren gemeinsamer Sohn Conrad Phillipp in den Besitz des Schlosses Bladenhorst im Amt Castrop. Ebenso erwarb Conrad Phillipp die Adelssitze Haus Colvenburg bei Billerbeck, Haus Dönhoff bei Wetter und Haus Wiesche in Bochum.

Die Rombergs waren Patronatsherren der Kirche in Wellinghofen.

Mitglieder der Familie taten auch in der Verwaltung und Politik ihren Dienst. Gisbert von Romberg I. war während der französischen Herrschaft Präfekt des Ruhrdepartements.

Inhaltsverzeichnis

Genealogie der Familie

  • Bernd von Romberg I.( † 1506 in Dortmund), Drost des Amtes Hörde
  • Diedrich von Romberg
  • Bernd von Romberg II.
  • Georg von Romberg
  • Conrad von Romberg I., (* 1555 in Dortmund, † 1605 ebenda)
  • Caspar von Romberg, (* 1575 in Dortmund, † 1641 ebenda)
  • Conrad Phillipp von Romberg, (* 1620 in Dortmund, † 1703 ebenda)
  • Caspar Adolf von Romberg, (* 1721 in Dortmund, † 1795 ebenda), Unternehmer im Steinkohlenbergbau
  • Gisbert von Romberg I., Präfekt des Ruhrdepartements, (* 1773 in Dortmund, † 1859 ebenda)
  • Clemens Conrad Franz von Romberg (1803-1869), Königlicher Kammerherr
  • Conrad von Romberg II.,(* 1816 in Dortmund, † 1881 ebenda)
  • Gisbert von Romberg II., der tolle Bomberg, (* 1839 in Buldern; † 1897 ebenda)
  • Clemens von Romberg, (* 1863, † 1923)
  • Konrad Gisbert Wilhelm Freiherr von Romberg, (* 1866 in Baden-Baden; † 1939)
  • Gisbert von Romberg III., (1888-1952)

Besitztümer der Familie Romberg

Zu den genannten Adelssitzen und Häusern gehörten jeweils umliegende Ländereien und angeschlossene Wirtschaftsbetriebe.

Märkischer Besitz

Nordelbischer Besitz

  • Gut Werthemine
  • Gut Gammelgaard
  • Gut Rumohrshof
  • Gut Prieshold
  • Gut Kuplin

Limburger Besitz

Livländischer Besitz

Stadthöfe

  • Heere`manscher Hof (Münster)
  • Bladenhorster Hof, auch Kleiner Romberg`scher Hof (Münster)
  • Romberger Hof (Bonn)

Literatur

  • Wilfried Reininghaus: Das wirtschaftliche Handeln der Familie von Romberg im 17. bis 20. Jahrhundert, in: zeitenblicke 4, 2 (2005), online abrufbar
  • Hücker, Wilhelm: Zur Geschichte des Hauses Brünninghausen. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 64 (1968)

Weblinks


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