Gisbert von Romberg II.

Gisbert von Romberg II.


Freiherr Gisbert von Romberg II., auch Giesbert von Romberg, (* 20. Juli 1839 in Dülmen-Buldern; † 24. November 1897 ebenda) war ein westfälischer Adliger aus der Familie von Romberg. Er ist die historische Vorlage für den Erfolgsroman Josef Wincklers, der 1923 unter dem Titel Der tolle Bomberg in Stuttgart erschien.

Auf Schloss Buldern bei Münster als erbberechtigter Sohn des königlichen Kammerherren Klemens Konrad Franz vom Romberg und seiner Ehefrau Marianne geboren, wurde Romberg standesgemäß erzogen. Er genoss zuerst Privatunterricht im heimatlichen Schloss, bevor er 1854 das Collège de St. Servais in Lüttich besuchte. Anschließend wechselte er auf das königliche Progymnasium in Linz und schloss 1858 seine Schullaufbahn auf dem Gymnasium Laurentianum in Warendorf ab.

Die Familie von Romberg, ein altes protestantisches Adelsgeschlecht aus der Grafschaft Mark, gehörte zu den reichsten Familien im Königreich Preußen. Die Familie engagierte sich früh in der angehenden Industrialisierung des Ruhrgebiets und besaß Beteiligungen an Zechen.

Gisbert von Romberg, königlicher Kammerherr, Herr auf Brünninghausen, Ermelinghofen, Rüdinghausen im Kreis Dortmund, Colvenbrück im Kreis Coesfeld, Westhemmerde im Kreis Hamm, übernahm die herrschaftliche Familiengewalt nach dem Tod des Vaters im Alter von 30 Jahren 1869.

Als Offizier des Kürassier-Regiments „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4 nahm er 1866 am Deutschen Krieg teil und richtete im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 in Brünninghausen ein Lazarett für Kriegsverwundete unter der Leitung seines Hausarztes ein.

Aufsehen erregte Freiherr Gisbert von Romberg durch einen Entmündigungsprozess. 1881 stellten Graf Giesbert Wolf von Metternich und Freiherr Clemens von Romberg vor dem Amtsgericht in Dülmen einen Antrag auf Entmündigung ihres Vetters Gisbert von Romberg wegen Trunkenheit und Verschwendungssucht, der letztendlich keinen Erfolg hatte.


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