- Fanny Cerrito
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Fanny (eigentlich: Francesca) Cerrito (* 11. Mai 1817 in Neapel; † 6. Mai 1909 in Paris) war eine italienische Balletttänzerin und Choreografin.
Studierte bei dem italienischen Tänzer, Choreografen und Pädagogen Carlo Blasis, bei dem Franzosen Jules Perrot und später auch bei Arthur Saint-Léon, dessen Partnerin sie später lange Zeit war. Von 1845 bis 1851 war sie mit Saint-León verheiratet.
Cerrito debütierte 1832 in Neapel und erreichte internationale Anerkennung als Tänzerin in London bereits in den Jahren 1840 bis 1848. Sie war bekannt aufgrund ihrer brillanten Technik, Stärke und Schnelligkeit.
Fanny Cerrito tanzte zum ersten Mal mit Arthur Saint-Léon in Wien als seine Partnerin. Danach waren sie zusammen in London, wo sie auch privat eine Paar wurden. Sie reiste mit Arthur Saint-Léon nach Rom, Florenz, Parma und wieder zurück nach London, wo Saint-Léon "La Vivandière" (1843) choreographierte. Aus diesem Ballett existiert eine vollständige Aufzeichnung des "Pas de six" in Saint-Léons Sténochorégraphie. Somit existiert die exakte Niederschrift eines Tanzes der Cerrito. Der Erfolg dieses Balletts führte sie auf eine Tourneen in England und nach Italien. Am 17. April 1845 heirateten sie in der Église des Batignolles in Paris.
Cerrito war auch choreografisch tätig. 1842 schuf Fanny Cerrito gemeinsam mit André Deshayes das Ballett "Alma, ou La Fille de feu". 1847 brachte Saint-Léon dieses Ballett dann unter dem Titel "La Fille de Marbre" nochmals auf die Bühne. Zu ihren berühmten Rollen zählen die Ondine in dem gleichnamigen Ballett von Jules Perrot, sowie die Mitwirkung an dem berühmten "Pas de Quatre" (1845), für den ein Londoner Theatermanager die vier berühmtesten Primaballerinen seiner Zeit (Fanny Cerrito, Marie Taglioni, Carlotta Grisi und Lucile Grahn) zu einem gemeinsamen Tanz vereinte. Dieser "Pas de Quatre" wurde am "Her Majesty's Theatre" uraufgeführt und von Jules Perrot choreografiert.
1854 tanzte Fanny Cerrito in Paris in dem von ihr choreografierten Ballett "Gemma". 1857 zog sie sich von der Bühne zurück. Sie gilt zusammen mit Marie Taglioni zu den wenigen Frauen, die sich im 19. Jahrhundert auch als Choreografin einen Namen machen konnte.
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