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Farim Symbole Wappen Basisdaten Staat Guinea-Bissau Provinz Norte Region Oio Einwohner 6.504 (2008) Gründung 1641 ISO 3166-2 GW-OI 12.483333-15.216667Koordinaten: 12° 29′ N, 15° 13′ WFarim ist eine Stadt im Norden Guinea-Bissaus. Sie liegt am Nordufer des Rio Cacheu, etwa 220 km stromaufwärts von Cacheu. Die Bevölkerung beträgt 6405 Personen (Stand: 2008).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Farim wurde etwa 1641 vom Bürgermeister von Cacheu gegründet. Er überzeugte Siedler und Abenteurer portugiesischer Abstammung, sogenannte Lançados, aus der etwa 70 km südöstlich gelegenen, großen Stadt Géba, an einen Ort zu ziehen, an welchem sie weniger anfällig für Angriffe wilder afrikanischer Stämme waren. Der Stadtname geht zurück auf den Titel Farim, der vom örtlichen Führer der Mandinka getragen wurde. Die Madinkas und Soninkes selber nannten die Stadt Tubabodaga („Dorf der Weißen“). Die Stadt war gut geeignet als Hafenstadt, da der Fluss selber ganzjährig schiffbar war, insbesondere auch für Segelschiffe aus Cacheu.
In Erwartung eines drohenden Angriffs der südwestlich gelegenen Kleinstadt Canico wurde Farim durch einen Beschluss vom 10. November 1696 zur Garnisonsstadt ernannt. Im Allgemeinen blieb es in der Gegend um Farim jedoch friedlich, und die Verteidigungsstellungen verfielen mit der Zeit. Erst zwischen 1897 und 1902 diente Farim wieder als Basis für militärische Operationen gegen Oio. Farim begann 1910 kräftiger zu wachsen, es siedelten sich mehr als 20 Handelsfimen dort an. In der Konsequenz erhielt Farim 1918 die Stadtrechte.
1925 schließlich hatte sich Farim zu einem Handelszentrum entwickelt, das Menschen aus aller Welt anzog. Insbesondere libanesische und syrische Händler ließen sich nieder, um dem Handel mit Erdnüssen und Holz nachzugehen. Durch die Unabhängigkeitskämpfe der 60er und 70er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die örtliche Wirtschaft schwer in Mitleidenschaft gezogen. Am 1. November 1965 verübten Angehörige der marxistischen Untergrundbewegung PAIGC ein Massaker, bei dem 20 Menschen getötet und über 70 verletzt wurden.[2]
Weblinks
- http://www.panoramio.com/photo/4353290 Einige Impression und Fotos u.a. vom Markt in Farim
- Topographische Karte von Guinea-Bissau, Blatt: Farim (Missão Geo-Hidrográfica da Guiné, 1956)
Einzelnachweise
- ↑ World Gazetteer, Geprüft am 16. Juni 2008
- ↑ Der dritte Weg. Portugal in Afrika, Lissabon 1973, S. 10
Literatur
- Richard Andrew Lobban, Jr. and Peter Karibe Mendy, Historical Dictionary of the Republic of Guinea-Bissau, dritte Auflage (Scarecrow Press, 1997 ISBN 0-8108-3226-7) S. 160-163
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