Fasspumpe

Fasspumpe

Fass- oder Hobbockentleerungen werden benötigt, um viskose und hochviskose Medien aus Eimern (Hobbocks), Fässern oder auch Ansatzbehältern zu entnehmen und einem Prozess (z. B. Abfüllung oder weiterführende Dosierung) zuzuführen.

Funktionsweise

200-l-Fassentleerung mit Exzenterschneckenpumpe
25-l-Hobbockentleerung mit Exzenterschneckenpumpe

Über eine Pneumatik wird eine Folgeplatte, die über einen flexiblen Wischring zur Fasswandung abdichtet, auf das Produkt im Fass abgesenkt. Dabei ist es wichtig, dass über eine Entlüftung (beispielsweise einen Kugelhahn) die über dem Produkt befindliche Luft aus dem Fass entweichen kann. Die Entnahme des Produktes aus dem Gebinde erfolgt nun je nach eingesetztem Pumpensystem (z. B. Schöpfkolben- oder Exzenterschneckenpumpe) elektrisch oder pneumatisch gesteuert.

Am häufigsten werden Schöpfkolbenpumpen in Entleersystemen eingesetzt. Diese werden mittels einer einfachen Regelung durch Anlegen eines pneumatischen Drucks, der die Pumpe über entsprechende Antriebe betreibt, geregelt. Ist der im nachfolgenden System entstehende Gegendruck zu groß, schaltet das System die Förderung automatisch ab und beginnt bei sinkendem Druck wieder mit der Förderung.

Vorteile der Schöpfkolbenpumpe

  • Hohe Drücke sind möglich, z. B. zentrale Fettversorgung.
  • Elektrische Anschlüsse und Steuerungen sind bei einfachen Anwendungen nicht notwendig.

Nachteile der Schöpfkolbenpumpe

  • Da die Schöpfkolbenpumpe systembedingt unter die Folgeplatte „schöpfen“ muss, bleibt eine große Restmenge im Fass zurück.
  • Durch große Rückströmungen in der Pumpe wird das Produkt geschert, was bei vielen Anwendungen zu Problemen (Produktzerstörung) führt.

Auf dem Vormarsch in Entleersystemen sind Exzenterschneckenpumpen. Diese benötigen durch den meist elektrischen Antrieb zwar eine zusätzliche Energieversorgung, können jedoch auch in der Drehzahl und damit in der Förderleistung den nachfolgen Systemen einfach angepasst werden. Eine einfache, für viele Anwendungen ausreichende Vordruckregelung, u. a. für Dosierung von Siliconen mittels Dispensern, wird hier über einen elektrischen Druckschalter mit Hysteresefunktion realisiert. Ebenso sind aber auch hochgenaue PID-Regelungen zur Versorgung von Dosierventilen möglich.

Vorteile der Exzenterschneckenpumpe

  • nahezu pulsationsfreier Förderstrom realisierbar
  • einfache Kopplung an elektrische Steuerungen (z. B. Niveauschalter in Trichtern)
  • schonende Förderung empfindlicher Produkte (Klebstoffe, Silicone, Lebensmittel mit Früchten)
  • durch planen Abschluss mit der Folgeplatte sind Resteentleerungen von Fässern bis auf den Boden möglich (Restmenge < 1 %)

Nachteile der Exzenterschneckenpumpe

  • Lediglich Drücke bis 20 bar sind möglich, dadurch nicht zur Zentralversorgung geeignet
  • neben Druckluft ist auch elektrische Energie notwendig

Anwendungsbereiche (kleine Auswahl)

Industrie:

  • Zentrale Versorgung von Produktionsstraßen (Automobilindustrie) mit Schmier-, Dicht-, und Klebstoffen
  • Dezentrale Versorgung von Dosiereinrichtungen (Dispenser, Dosierventile)
  • Zuführung von Roh- oder Hilfsstoffen wie Harze, Wachse, Silicone usw. in Produktionsprozessen

Lebensmittel und Pharmazie:

  • Zuführung von Roh- oder Hilfsstoffen wie z. B. Vaseline oder Tomatenmark in den Produktionsprozess
  • Zuführung von Fertigprodukten wie Frischkäse oder Salben zur Abfüllung

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