- Faustinus von Rom
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Beatrix von Rom, eine christliche Märtyrin und Heilige, († um 303) gehörte zusammen mit ihren Brüdern Faustinus und Simplicianus zu einer der frühen christlichen Gemeinden.
Schriftstücke belegen, dass die Brüder Simplicius und Faustinus, Soldaten des römischen Heeres, während einer der letzten blutigen Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian wegen ihres Glaubens gefoltert, umgebracht und „per pontem qui vocatur Lapideus“ (von der sogenannten Steinbrücke) in den Tiber geworfen worden waren. Beatrix begrub ihre Körper mit Hilfe der Presbyter (Priester) Crispus und Johannes in der Nähe der Fundortes „ad Sextum Philippi“ ehrenvoll in einer Tuffsteingrotte, die sich im Besitz einer römischen Matrone namens Generosa befand. Dies geschah am vierten Tag der Kalenden des Augusts des Jahres 303, nach heutiger Zeitrechnung am 29. Juli.
Nach den antiken Quellen folgte Beatrix dem Beispiel ihrer Brüder und weigerte sich, ihrem Glauben abzuschwören. Das kostete auch sie das Leben. Die adelige Matrone Lucina, die in Rom bereits dafür bekannt war, dass sie Verfolgten half und dafür sorgte, dass die Leichname bestattet wurden, nahm sich der getöteten Beatrix an und veranlasste ihre Beisetzung „ad Sextum Philippi“ in der Nähe ihrer Brüder. So geschah es, dass Simplicius, Faustinus und Beatrix die gleiche Ruhestätte fanden und gemeinsam heilig gesprochen wurden.
Der Geschichtsschreiber des Werkes Liber de locis sanctis Martyrum („Die heiligen Stätten der Märtyrer“) schrieb über die Märtyrer, dass sie in Erwartung ihrer Auferstehung „iuxta viam Portuensem dormiunt“ („nahe bei der Via Portuense ruhen“).
Der christlichen Archäologie ist es gelungen, die authentischen und wesentlichen Teile dieser Erzählungen so zu ergänzen, dass die Grabstätte „ad Sextum Philippi“ mit den angrenzenden Begräbnisgängen, die von der frühchristlichen Gemeinde in diesem Gebiet der römischen Campagna benutzt worden waren, nach über tausend Jahren der Vergessenheit wieder im Bewusstsein lebendig wurden. Unter Leitung des Archäologen Wilhelm Henzen im Jahre 1868 ergab sich der Fund der Katakombe de Generosa, der Grabstätte der Heiligen, im römischen Stadtteil Magliana, unweit der Tiberkrümmung.
Durch den heiligen Bonifatius kamen Reliquien der Geschwister nach Fulda. Seitdem gelten die drei als Schutzpatrone dieser Stadt. Im Symbol der drei Lilien, Zeichen der Unschuld, sind die drei Märtyrer seit dem 16. Jahrhundert auf dem Fuldaer Stadtsiegel und dem Stadtwappen präsent. Zwar ist ihnen in der Bischofsstadt in der Mitte Deutschlands keine Kirche geweiht, aber sie sind Namenspatrone des Domes, der eine Erlöserkirche ist. Reliquien der drei Märtyrer sind im Hauptaltar eingemauert.
Beatrix von Rom wird dargestellt in Tracht einer römischen Jungfrau mit einem Strick, während Ihre Brüder Simplitius und Faustinus in gepanzerter römischer Soldatentracht, bisweilen mit Schwert, Lanze und Schild; auch mit Fahne, auf der drei Lilien abgebildet sind.
Der Gedenktag der Märtyrer ist der 29. Juli.
Literatur
- Emilio Venditti: Die Stadtpatrone von Fulda und ihre Katakombe in Rom. Hrsg. und bearb. von Ulrich Schambony. [Aus dem Ital. von Julia Schambony] Fulda: Parzeller 2000 ISBN 3-7900-0314-X
- Ekkart Sauser: Simplicius, Faustinus und Beatrix. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 488–489.
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