- Akustische Unterwassertelefonie
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Akustische Unterwassertelefonie ist ein Verfahren zur Unterwasserkommunikation, insbesondere mit U-Booten. Es ist auch unter seinem ursprünglichen Decknamen Gertrude bekannt.[1]
Die Reichweite ist stark begrenzt und von der Wassertiefe und -temperatur abhängig. Gertrude funktioniert nicht durch die Thermokline. Vereinfacht gesagt ist Gertrude ein starker Lautsprecher, der die Schallwellen direkt in das umgebende Wasser abstrahlt. Die passiven Sonarsensoren eines anderen Bootes oder Schiffes können diese Wellen auffangen.
Obwohl Wasserschall den heutigen Kommunikationsanforderungen nur sehr unzureichend genügt, sind elektromagnetische Wellen je nach Trübung des Wassers bei Übertragungsstrecken über Distanzen von 10 bis 300 m hinaus praktisch ungeeignet, der Wasserschall also ohne Alternative. Das Sprachsignal wird über ein Modulationsverfahren in einen höheren Frequenzbereich verschoben, um einen besseren Störabstand zu erreichen.
Bereits im Zweiten Weltkrieg wurde das Unterwassertelefon, UT oder Gertrude, eingesetzt. Es handelte sich um eine analoge Sprachübertragung in SSB-Technik im oberen Seitenband mit 9 kHz als Träger und dem aus der damaligen Telefonie gebräuchlichen Frequenzbereich 300 Hz bis 3 kHz. Insbesondere im Flachwasser war der Empfang wegen der Mehrwegeübertragung äußerst schlecht. Es stand auch nur dieser eine Frequenz-Kanal zur Verfügung.
Inzwischen werden Übertragungsverfahren aus der modernen Mobilfunktechnik eingesetzt, die wegen der schlechten Ausbreitungsverhältnisse und der geringen verfügbaren Bandbreite (vorwiegend Frequenzen zwischen 5 kHz und 40 kHz) aber auch nur geringe Informationsmengen und Reichweiten zulassen. Das heute von der NATO eingesetzte System erzielt Reichweiten bis zu 10 km, das Nachfolgesystem Deep Siren verspricht einige 100 Kilometer Reichweite.[2] [3]
Siehe auch
Einzelnachweise
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