Fehler-Prozess-Matrix

Fehler-Prozess-Matrix

Die Fehler-Prozess-Matrix (FPM) ist eine Methode zur präventiven Fehlervermeidung und wurde am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung [1] entwickelt um bei typischen Randbedingungen von Montageprozessen, wie hoher Anteil manueller Tätigkeiten oder einfache Fügeoperationen, einen wahrnehmbaren Overhead bei der FMEA zu verringern.

Inhaltsverzeichnis

Anwendung

Beim Grundprinzip der FPM werden die Prozessschritte in einer Achse und die möglichen Fehler in der anderen Achse in der aufgespannten Matrix mit einem Wert für die Eintrittswahrscheinlichkeit des Fehlers bzw. der Entdeckungswahrscheinlichkeit eines Fehlers verknüpft.

Die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten bzw. die Entdeckung eines Fehlers werden wie bei der FMEA mit Zahlenwerten von 1 bis 10 gekennzeichnet, die Zuordnung der Zahlenwerte der Eintrittswahrscheinlichkeit erfolgt über zeitliche Begriffe ("täglich", "wöchentlich", etc.). Durch die Zeitbasis von einem Jahr kann durch diese Bewertung leicht auf das Erfahrungswissen der Werker zurückgegriffen werden. Durch Verknüpfung mit den geplanten Stückzahlen lässt sich schon während der Planungsphase eine präzise Abschätzung der zu erwartenden Fehlerzahlen erstellen, durch Bewertung der Fehler nach den Fehlerkosten (Nacharbeitsaufwände, Ausschusskosten, Gewährleistungskosten, Prozessstörungen) kann auf einfache Art und Weise die Wirtschaftlichkeit von Änderungen des Prozesses oder zusätzlicher Prüfungen ermittelt werden.

Umsetzung der FPM in einer Tabellenkalkulation

Die FPM hat sich in diversen großen Planungsprojekten seit 2004 bewährt und findet in den letzten Jahren verstärkt Anwendung in den unterschiedlichsten Industriebereichen.

Regeln für eine erfolgreiche FPM

zuerst Regeln der FMEA:

  • die Teamzusammensetzung darf sich zwischen verschiedenen Sitzungen nicht ändern
  • das Team muss heterogen zusammengesetzt sein (Produktion, Produktionsplanung, QM, Engineering,...)
  • halte das Team bei guter Laune (Getränke, Obst, ev. Kekse)

darüber hinaus:

  • Werker mit Produktionserfahrung (am besten von ähnlichen Produktionsschritten) müssen dabei sein

Die Erfahrung hat gezeigt, dass FPMs, die "nur" mit Planern und Prüfplanern erstellt wurden, wenig(er) aussagekräftig sind.

Quellen

  • Fraunhofer IPA: Fehler-Prozess-Matrix (FPM)
  • A. Schloske: Mit der Fehler-Prozess-Matrix (FPM) komplexe Montageprozesse nach Kosten, Qualität und Produktivität optimieren. Verein Deutscher Ingenieure -VDI-, Weiterbildungszentrum, Stuttgart. Seminar Montage-Gestaltung, 24. und 25. Mai, Stuttgart 2007

Einzelnachweise

  1. http://www.ipa.fraunhofer.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gram-Schmidt-Prozess — Das Gram Schmidtsche Orthogonalisierungsverfahren ist ein Algorithmus aus dem mathematischen Teilgebiet der linearen Algebra. Er erzeugt zu jedem System linear unabhängiger Vektoren aus einem Prähilbertraum, d. h. einem Vektorraum mit… …   Deutsch Wikipedia

  • FPM — Die Abkürzung FPM steht für: Finite Punkte Methode Fehler Prozess Matrix, Qualitätsmanagement Werkzeug für Montageprozesse Fluor Polymer Kautschuk, siehe Fluorkautschuk Fast Page Mode DRAM Free Patriotic Movement, eine Bewegung im Libanon, siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Six Sigma — Symbol Six Sigma (6σ) ist ein statistisches Qualitätsziel und zugleich eine Methode des Qualitätsmanagements. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statistischen Mitteln.… …   Deutsch Wikipedia

  • RAID — ist ein Akronym für engl. „Redundant Array of Independent Disks“, also „Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten“ (ursprünglich engl. „Redundant Array of Inexpensive Disks“; deutsch „Redundante Anordnung kostengünstiger Festplatten“; was aus …   Deutsch Wikipedia

  • 6 Sigma — Six Sigma Symbol Six Sigma (6σ) ist ein statistisches Qualitätsziel und zugleich der Name einer Qualitätsmanagement Methodik. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Sechs Sigma — Six Sigma Symbol Six Sigma (6σ) ist ein statistisches Qualitätsziel und zugleich der Name einer Qualitätsmanagement Methodik. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Six-Sigma — Symbol Six Sigma (6σ) ist ein statistisches Qualitätsziel und zugleich der Name einer Qualitätsmanagement Methodik. Ihr Kernelement ist die Beschreibung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statistischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Altern — Die Zeit befiehlt dem Alter, die Schönheit zu zerstören, Ölgemälde von Pompeo Batoni aus dem Jahr 1746 …   Deutsch Wikipedia

  • SWOT-Analyse — Die SWOT Analyse (engl. Akronym für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Bedrohungen)) ist ein Instrument der Strategischen Planung; sie dient der Positionsbestimmung und der Strategieentwicklung von… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamming-Kode — Der Hamming Code ist ein von Richard Hamming entwickelter linearer fehlerkorrigierender Blockcode, der in der digitalen Signalverarbeitung und der Nachrichtentechnik zur gesicherten Datenübertragung oder Datenspeicherung verwendet wird. Beim… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”