- Feldsberg
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Valtice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihomoravský kraj Bezirk: Břeclav Fläche: 4785 ha Geographische Lage: 48° 45′ N, 16° 45′ O48.742516.758055555556192Koordinaten: 48° 44′ 33″ N, 16° 45′ 29″ O Höhe: 192 m n.m. Einwohner: 3.671 (2005) Postleitzahl: 691 42 Struktur Status: Stadt Ortsteile: 2 Verwaltung (Stand: 2008) Bürgermeister: Terezie Lvová Adresse: Nám. Svobody 21
691 42 ValticeWebsite: www.radnice-valtice.cz Valtice (deutsch Feldsberg) ist eine Stadt mit 3.718 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt in Südmähren an der Bahnlinie Břeclav–Znojmo, unweit der Grenze zu Niederösterreich, und gehört dem Okres Břeclav an. In Valtice befindet sich das Schloss Valtice, das, kürzlich renoviert, zu den schönsten Barockschlössern Tschechiens zählt und zusammen mit dem benachbarten Schloss Lednice 1996 als Teil der Kulturlandschaft Lednice und Valtice in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Auch der Stadtplatz und die Pfarrkirche sind sehenswert. In der Umgebung gibt es nennenswerten Weinbau, die Region bringt die besten Weine der Tschechischen Republik hervor. In den Kellergewölben des Schlosses befindet sich ein bedeutender Weinkeller von Tschechien. Dort werden jährlich neu prämierte Weine (Siegel "Salon") zur Verkostung und zum Kauf angeboten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 1286 ist ein Siegel vorhanden. Es besteht aus einen gespaltenen Schild, der vorne dreimal geteilt und hinten mit Spitzen versehen ist. Dieses Siegel bleibt über die Jahrhunderte fast unverändert. Nur die Farben innerhalb des Siegels variieren zeitweise.
Bis 1919 gehörte die Stadt zu Niederösterreich. Sie war Standort der Niederösterreichischen Weinbauschule, die sich heute in Klosterneuburg bei Wien befindet. Im Friedensvertrag von St. Germain wurde Feldsberg nicht aus ethnischen, sondern aus verkehrstechnischen Gründen - durch das Gemeindegebiet verläuft die Bahnlinie Mikulov–Břeclav (Nikolsburg–Lundenburg) - der neu gegründeten Tschechoslowakei zugesprochen. Das österreichische Angebot, diesen Teil der Bahnlinie auf eigene Kosten auf mährischem Gebiet neu zu errichten, wurde nicht beachtet.
Im Herbst 1938 wurde Feldsberg nach dem Münchner Abkommen wie das umliegende, zumeist deutsch besiedelte Gebiet gegen den Willen der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich angeschlossen. 1945 wurden die Grenzen von 1919 wiederhergestellt.
Bis zur Vertreibung im Jahre 1945/46 war Feldsberg deutsch besiedelt. Die Schlösser Feldsberg und Eisgrub waren bis 1945 Eigentum der Fürstenfamilie Liechtenstein und wurden, wie das Vermögen der deutschen Einwohner, entschädigungslos konfisziert.
Die bis 1918 offene Grenze zwischen Österreich und Mähren wurde ab 1945 durch den Eisernen Vorhang hermetisch abgeriegelt. 1989/1990 wurden diese Grenzsperren entfernt. Am 21. Dezember 2007 ist der bis Herbst 1918 gegebene Zustand wieder eingetreten. Es bestehen keine Grenzkontrollen mehr, die Grenze kann an jeder Stelle überschritten werden.
Einwohnerentwicklung
Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen andere 1793 299 1836 340 2889 1869 367 2424 1880 381 2837 2804 3 30 1890 428 3009 2830 133 36 1900 501 3036 2987 34 35 1910 552 3402 3291 34 57 1921 566 3257 2285 625 332 1930 636 3393 1924 1102 367 1939 2857 Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A-Z, Frodl, Blaschka Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984 Sehenswürdigkeiten
- Schloss (Zámek Valtice)
- Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" (Kostel Nanebevzeti Panny Marie, 1631–1671)
- Pestsäule (morový sloup, 1680)
- Frauenspital im Kloster der Barmherzigen Schwestern vom Orden des hl. Vinzenz von Paul (Spital Milosrdných sester, 1900)
- Belveder-Schlössl (Belveder, 1802)
- Raisten-Kolonnade (Kolonáda na Rajstně, 1810/11 & 1813-1817, Plastiken 1823)
- Diana-Tempel (Dianin chrám / Rendez-vous, 1810-1812
- Hubertuskapelle (Svatého Huberta, 1854)
- Tempel der "Drei Grazien" (Chrám Tří grácií, 1824)
- Neuhof (Nový dvůr, 1809/10)
Gemeindegliederung
Zur Stadt Valtice gehört der Ortsteil Úvaly (Garschönthal).
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Matthias Sperger (1750–1812), Komponist
- Ignaz Müller (1713–1782), Beichtvater von Kaiserin Maria Theresia
- Franz Bauer (*1758–?), Hofmaler des englischen Königs Georg III
- Ferdinand Lukas Bauer (1760–1826), Forschungsreisender und Pflanzenmaler
- Karl Höß (1875–1959), Heimatforscher und Gründer des Heimatmuseums in Nikolsburg
- Eduard Reimoser (1864–1940), Naturforscher
- František Čermák (* 1976), Tennisprofi
Literatur
- Josef Matzura: Führer durch Nikolsburg, Feldsberg, Eisgrub, Pollauer Berge. 1931
- Archiv Mikulov: Odsun Němců – transport odeslaný dne 20. kvĕtna (1946)
- Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren (1990)
- Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden (1992)
- Gerald Frodl, Wilfried Blaschka: Südmähren von A-Z (2006)
Weblinks
- http://www.valtice.cz/
- Fotos aus Valtice
- Kulturlandschaft Lednice-Valtice
- Schätze der Welt
- Ortsbeschreibung des Dachverbandes der Südmährer (A)
- Sehenswürdigkeiten
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