Felsenkirche (Idar-Oberstein)

Felsenkirche (Idar-Oberstein)
Felsenkirche Idar-Oberstein

Auf den Fundamenten einer älteren Höhlenburg ließ Wirich IV. von Daun-Oberstein zwischen 1482 und 1484 die Felsenkirche in Idar-Oberstein errichten. Oberhalb der Felsenkirche ragt eine Felswand und die Burg Bosselstein empor. Unterhalb liegen die Häuser des Stadtteils Oberstein. Die Kirche ist durch ihre Lage zum Wahrzeichen der Stadt Idar-Oberstein geworden. Um das Innere der Kirche zu betreten, muss man durch den 1980/81 in den Felsen geschlagenen Tunnel gehen.

Das Patrozinium der Felsenkirche ist nicht sicher geklärt, doch deuten Dokumente auf St. Walburga als Namespatronin. Seit der Reformation bis zum Jahre 1964 war die Felsenkirche als Evangelische Pfarrkirche Oberstein genutzt.

Die exponierte Lage führte mehrfach zu erheblichen Schäden durch Steinschlag, die 1742 und 1858 zu tiefgreifenden baulichen Veränderungen an der Kirche führten. Einen weiteren starken Eingriff in die Bausubstanz und die Ausstattung brachten Arbeiten in den Jahren 1927 bis 1929, wobei umfangreiche Feuchteschäden in einer Grundsanierung beseitigt wurden. Mit einer weiteren Renovierung wurde 1981 der Innenraum erneut grundlegend umgestaltet und zahlreiche Ausstattungsstücke entfernt.

Von der verbliebenen Ausstattung ist der Flügelaltar aus dem 14. Jahrhundert mit der Passion Christi hervorzuheben. Die Arbeit wird dem Meister der Mainzer Verspottung zugeschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Sage

Um die Erbauung rankt sich eine Sage:

Um die Mitte des elften Jahrhunderts lebten die Brüder Wyrich und Emich auf dem Schloss Burg Bosselstein. Beide liebten Bertha von Lichtenburg und, als Wyrich von der Verlobung seines jüngeren Bruders mit eben jener erfuhr, stürzte er Emich aus dem Fenster der Burg. Gezeichnet von seiner schweren Schuld beichtete Wyrich die Tat einem Abt. Als Sühne sollte er mit eigenen Händen eine Kapelle an der Stelle, wo sein Bruder gestorben war, errichten. Als der Bau vollendet war, bat Wyrich Gott um ein Zeichen der Vergebung. Ein Quell entsprang dem Felsen, der heute noch fließt. Bei der Einweihung der Kapelle sank Wyrich am Altar tot vor dem Abt nieder.

Orgel

Die Orgel wurde 2001 von dem Orgelbauer Rainer Müller (Merxheim) erbaut. Das Orgelgehäuse stammt aus dem Jahr 1756 und wurde von den Gebrüdern Johann Nikolaus und Joh. Phillipp Stumm aus Rhaunen-Sulzbach errichtet. Die Disposition des heutigen Orgelwerks lehnt sich stilistisch an die Orgelbautradition der Orgelbaufamilie Stumm an. Das rein mechanische Instrument hat 21 Register auf zwei Manualen und Pedal.[1]

I. Manual C–g3
1. Bourdon 16'
2. Prinzipal 8'
3. Holzgedeckt 8'
4. Oktave 4'
5. Rohrflöte 4'
6. Prinzipalquinte 22/3'
7. Prinzipal 2'
8. Mixtur III 1'
9. Trompete 8'
II. Manual C–g3
10. Holzflöte 8'
11. Traversflöte 8'
12. Salizional 8'
13. Offenflöte 4'
14. Quinte 22/3'
15. Flöte 2'
16. Terz 13/5'
17. Oboe 8'
Tremulant
Pedal C–f1
18. Subbass 16'
19. Gedecktbass 8'
20. Choralbass 4'
21. Holzposaune 16'

Bilder

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel auf der Website der Felsenkirche

Weblinks

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