Fender Lead Series

Fender Lead Series

Bei den Fender Lead Series handelt es sich um Elektrogitarrenmodelle der Firma Fender. Sie waren vor allem für die Nutzung durch Einsteiger und Neulinge gedacht.

Fender Lead I-III

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Elektrogitarrenmodelle Fender Lead I und Lead II wurden 1979 als preiswerte Einsteigermodelle eingeführt, um die Bronco, Mustang und Musicmaster, seinerzeit die günstigsten Modelle in der Fender-Preisliste, zu ersetzen. Zumindest die Mustang blieb jedoch für einige Zeit weiterhin im Angebot. Auch wenn für Einsteiger geplant, war die Lead sicherlich kein Tiefpreismodell. Die Gitarren kosteten bei ihrer Einführung in der Bundesrepublik zwischen 850,- und 900,- DM (inklusive Gitarrenkoffer). Eine Stratocaster war damals für etwa 1.300,- bis 1.400 DM zu haben. Da günstige und qualitativ gute japanische Gitarren damals für etwa 500,- bis 700,- erhältlich waren, hielt sich der Absatz der Lead-Modelle in Grenzen. Mit der Einführung der Fender-eigenen Squier-Modelle made in Japan im Jahr 1982 endete auch die Produktion der Lead-Serie.

Konstruktion

Die Gitarren wurden in den Farben weinrot (transparent) und schwarz angeboten, jeweils mit einteiligem Ahornhals oder Palisandergriffbrett. Fender-typisch bestanden die deckend lackierten Modelle aus Erlenholz, die mit Transparentlackierung versehenen Gitarren aus Esche („heavy northern ash“). Die Saiten wurden von der Korpusrückseite her durch den Korpus gezogen und mit Einsteckhülsen befestigt. Ein Tremolo war nicht im Angebot. Mit der Lead-Serie kehrte Fender erstmals seit 1965 wieder zum schmalen Headstock zurück.

Während die Lead I mit einem Humbucking-Pick Up ausgestattet war, verfügte die Lead II über zwei Single Coil-Tonabnehmer. Neben einem Drei-Wege-Schalter, mit dem sich die beiden Spulen des Tonabnehmers einzeln oder zusammen schalten ließen, besaß die Lead I einen zusätzlichen Schalter zur Umschaltung von Serien- auf Parallelbetrieb beider Spulen. Die Lead II hatte außer dem Drei-Wege-Schalter einen Phasenumkehrschalter (Phase reversal switch). Die beiden zusätzlichen Schalter erzeugten jeweils einen etwas dünneren, höhenreicheren Sound.

Weitere Entwicklungen

1981 brachte Fender als weiteres Modell die Lead III auf den Markt. Sie besaß zwei Humbucking-Pick Ups und verfügte neben dem üblichen Drei-Wege-Schalter über einen Coil-Selector-Schalter, mit dem sich die jeweils vordere Spule eines jeden Humbuckers abschalten ließ. In der Mittelposition wurde keine der beiden Spulen abgeschaltet, d.h. beide Tonabnehmer arbeiteten als Humbucker im Serienbetrieb. Diese Schaltung ermöglichte immerhin sieben verschiedene Soundeinstellungen. In diesem Zeitraum wurde auch die Farbpalette um die Töne weiß, cherry sunburst und sienna sunburst erweitert, während weinrot aus der Liste verschwand. Die Gitarren wurden dann auch mit weißem Schlagbrett und entsprechenden Tonabnehmer-Abdeckungen angeboten. Ubrigens: auch ein Lead-Bass war geplant. Das mit zwei Single Coil-Tonabnehmern ausgestattete long-scale-Modell gelangte jedoch nie in die Serienfertigung.

Besonderheiten

Eine weit verbreitete „Krankheit“ der frühen Lead-Modelle waren umfangreiche Lackschäden, die sich oft bereits nach wenigen Monaten einstellten. Grund hierfür waren Versuche des Herstellers mit neuartigen Lacken, möglicherweise auch die Verwendung schlecht abgelagerten Holzes. Häufig zeigten sich schon recht bald umfangreiche Risse am Korpus, die schließlich zu einer blaugrauen Verfärbung führten. Aus diesem Grund werden viele gebrauchte Lead-Modelle heute im unlackierten Zustand in einem so genannten „Natural Finish“ angeboten.

Die Lead in der Musik

Als Einsteiger- bzw. Mittelpreisklassemodell erreichte die Lead nie die Anerkennung durch Profi-Gitarristen wie die Stratocaster oder die Telecaster. Zu den Musikern, die die Lead regelmäßig oder zumindest gelegentlich öffentlich spielten, gehörten Moon Martin, Elliot Easton (The Cars), Steve Morse (Dixie Dreggs, später Deep Purple) und Bono von U2.

Literatur

Weblinks


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