Ferdinand Hebra

Ferdinand Hebra
Ferdinand von Hebra

Ferdinand von Hebra, geboren als Ferdinand Karl Franz Schwarzmann, (* 7. September 1816 in Brünn; † 5. August 1880 in Wien) war ein Dermatologe. Er wird als Begründer der wissenschaftlichen Lehre von den Hautkrankheiten angesehen.

Hebra wurde als Sohn der Aloysia Friederike Slawik geboren, welche von ihrem Gatten getrennt lebte. Daher erhielt das außereheliche Kind den Geburtsnamen der Mutter, Schwarzmann. Sein unverheirateter Vater war Feldkriegskommissär Johann Hebra. Er war Zivilbeamter im Offiziersrang und heiratete Aloysia, als diese 1830 Witwe wurde. Sie starb aber bereits 1833. Mit 24 Jahren adoptierte er seinen Sohn, als dieser volljährig geworden war. Vater und Sohn hatten ein gutes Verhältnis, da die beiden ab 1838 zusammen lebten und auch nach Hebras Heirat mit der Tochter des k.k. Hofskekretärs Hermann von Hunze im Familienverband lebten.

Als junger Arzt musste er im Rahmen seiner Ausbildung auf der Abteilung für Innere Medizin die Patienten mit „Krätze“ betreuen. Diese Tätigkeit besaß unter den Ärzten damals das geringste Ansehen, und wurde traditionell auf die jüngsten Kollegen abgeschoben. Damals gab es die Dermatologie an sich noch nicht, die Erkrankungserscheinungen an der Haut wurden von Internisten mitbehandelt. Doch Ferdinand von Hebra entwickelte ein großes Interesse an den Hautkrankheiten, und es ist ihm zu verdanken, dass heutzutage die Dermatologie als eigenständige medizinische Fachdiziplin überhaupt existiert [1].

Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus übernahm er – als erster Ordinarius für Dermatologie in Österreich überhaupt – mit 29 Jahren die Abteilung für Hautkrankheiten und entwickelte eine neue Terminologie und neue Therapieformen. Er wies nach, dass es sich beim Erreger der Krätze um einen Parasiten handelt. Außerdem erfand er das Wasserbett zur Prophylaxe bzw. Behandlung von Dekubitalgeschwüren[2]. Berühmt wurde er durch seinen „Atlas der Hautkrankheiten“ (1856, illustriert durch Anton Elfinger) und das „Lehrbuch der Hautkrankheiten“ (1878, zusammen mit Moritz Kaposi). Er erhielt viele Auszeichnungen und wurde vom österreichischen Kaiser 1877 in den Ritterstand erhoben, wobei sich seine uneheliche Geburt nicht als Hindernis erwies.

Er hatte mit seiner Frau Johanna sieben Kinder, ein Sohn fiel in Königgrätz, eine Tochter heiratete später Hebras jüngeren Freund, Mitarbeiter und Nachfolger Professor Moritz Kaposi, welcher ursprünglich Kohn heiß.

Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hernalser Friedhof (Gruppe AR, Nummer 34) in Wien.

Weblinks

Quellen

  1. Univ. Prof. Dr. Hubert Pehamberger, Hauptvorlesung Dermatologie und Venerologie, SS 2006, Medizinuniversität Wien, Österreich
  2. Wolfgang Eckart, Geschichte der Medizin, Springer Verlag 1990, S. 211

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