Ferdinand Heerdegen

Ferdinand Heerdegen

Eugen Gottfried Ferdinand Heerdegen [1] (* 7. Dezember 1845 in Nürnberg; † 1930 in Erlangen) war ein deutscher Altphilologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium der Klassischen Philologe, das er 1865 in Erlangen begann und in Bonn, Berlin, München und Leipzig fortsetzte, habilitierte er sich 1876 an der Universität Erlangen und wurde dort Privatdozent[2]. Ab 1882[3] war er freier Dozent, bis er im April 1888 außerordentlicher Professor und schließlich im September 1902[4] ordentlicher Professor wurde. Nachdem er bereits einige Jahre neben Iwan von Müller, Eduard Wölfflin, Adolf Römer und August Luchs gewirkt hatte und seine Leistung, insbesondere in der lateinischen Semasiologie und Lexikographie, von diesen sehr geschätzt wurde, erhielt er einen eigenen neugeschaffenen Lehrstuhl. Kurt Witte setzte diese Reihe fort, als Heerdegen sich 1920 von der Verpflichtung, Vorlesungen zu halten, entbinden ließ. Er blieb jedoch bis 1923 Mitvorstand des Seminars für Klassische Philologie.[5]

Nach seinem Tod vererbte er seine Büchersammlung mit etwa 1000 Bänden der Universitätsbibliothek Erlangen[6].

Schriften (Auswahl)

  • Ueber Umfang und Gliederung der Sprachwissenschaft im Allgemeinen und der lateinischen Grammatik insbesondere : Versuch einer systematischen Einleitung zur lateinischen Semasiologie. Deichert, Erlangen 1875
  • Adnotationes criticae ad Ciceronis orationem pro Sex. Roscio Amerino habitam. Junge & Sohn, Erlangen 1921
  • Ueber Ziele und Methoden der lateinischen Semasiologie : Versuch einer Bestimmung und Gliederung ihrer allgemeinen Principien. Deichert, Erlangen 1878
  • Die Idee der Philologie : E. kritische Untersuch. vom philologischen Standpunkte aus. Deichert, Erlangen 1879

Literatur

  • Otto Stählin: Das Seminar für klassische Philologie an der Universität erlangen: Rede gehalten bei der Feier seines 150 Jährigen Bestehens, am 17. Dezember 1927. Verlag von Palm & Enke, 1928

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helmut Gipper, Peter Schmitter: Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie im Zeitalter der Romantik. Gunter Narr Verlag, 1979, ISBN 3878081235
  2. Hans Fischer: Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen. Erlangen 1928, S. 33.
  3. Antonio Labriola, Stefano Miccolis: Lettere inedite (1862-1903). 1988
  4. Margot Thye: Elias von Steinmeyer(1848-1922): Germanist und Vorstand der Bibliothekskommission in Erlangen. 1997, ISBN 3930357194, S. 315.
  5. Stählin, 1928, S. 28 und 48.
  6. Eberhard Dünninger, Irmela Holtmeier, Birgit Schaefer, Bernhard Fabian: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Georg Olms Verlag, 1997, ISBN 3487095858

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