Ferdinandsberg

Ferdinandsberg
Oţelu Roşu
Ferdinandsberg
Nándorhegy
Wappen fehlt
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Oţelu Roşu (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Caraş-Severin
Koordinaten: 45° 31′ N, 22° 21′ O45.51777777777822.351666666667268Koordinaten: 45° 31′ 4″ N, 22° 21′ 6″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 268 m
Fläche: 63,81 km²
Einwohner: 11.902 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 187 Einwohner je km²
Postleitzahl: 325700
Telefonvorwahl: (+40) 02 55
Kfz-Kennzeichen: CS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 2 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Cireşa, Mal
Bürgermeister: Simion Iancu (PD-L)
Postanschrift: Str. Rozelor, nr. 2
loc. Oţelu Roşu, jud. Caraş-Severin, RO-325700
Webpräsenz:

Oţelu Roşu (deutsch Ferdinandsberg, ungarisch Nándorhegy) ist eine Stadt im Kreis Caraş-Severin (Rumänien).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Oţelu Roşu liegt im Banat zwischen dem Ţarcu-Gebirge im Süden und dem Poiana Ruscă-Gebirge im Norden am Fluss Bistra). Die Kreishauptstadt Reşiţa befindet sich etwa 30 km südwestlich.

Geschichte

Die ältesten archäologischen Funde in der Umgebung der Stadt stammen aus dem Jungpaläolithikum. Zur Zeit der Herrschaft des Römischen Reiches führte durch das Tal der Bistra ein wichtiger Handelsweg. Der älteste Teil der heutigen Stadt ist die Siedlung Ohaba Bistra, die seit dem 15. Jahrhundert in Dokumenten nachweisbar ist. Die Region gehörte damals zum Königreich Ungarn. Die beiden heute eingemeindeten Orte Mal und Cireşa wurden im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt (1561 bzw. 1580). Zum Ende des 17. Jahrhunderts kam die Region unter osmanische Vorherrschaft, bevor das Banat Teil von Österreich-Ungarn wurde. Ohaba Bistra wurde Teil der habsburgischen Militärgrenze; die Ortschaft erhielt vorübergehend eine Militärverwaltung. Im 18. Jahrhundert begann ein intensiver Bergbau auf Metallerze. Es siedelten sich vor allem Deutsche und Österreicher an, die 1807 am rechten Ufer der Bistra – gegenüber von Ohaba Bistra – eine Eisenhütte und die Siedlung Ferdinandsberg gründeten. In der Folge prägte die Metallurgie diese Ortschaft. 1848 übernahmen kurzzeitig ungarische Revolutionäre die Herrschaft, die Ferdinandsberg nach dem polnisch-ungarischen Revolutionär Józef Bem in Bemhegy umbenannten. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 und durch die anschließende Magyarisierung erhielt Ferdinandsberg den ungarischen Namen Nándorhegy. Die rasche wirtschaftliche Entwicklung und der Bedarf an ausgebildeten Arbeitskräften führte zum Zuzug von Arbeitern aus anderen Regionen des Habsburgerreiches, besonders von Slowaken, Ungarn und Italienern. Im Ergebnis des Ersten Weltkrieges gelangten der größte Teil des Banats und damit auch Ohaba Bistra und Ferdinandsberg an Rumänien. Der Ortsname Nándorhegy wurde zunächst wieder in Ferdinandsberg, 1924 in Ferdinand geändert. Nachdem in diesem Ort zunächst hauptsächlich Katholiken lebten, wurde Ende der 1930er Jahre für die Rumänen eine Rumänisch-Orthodoxe Kirche errichtet. 1943 wurden beide Orte unter dem Namen Ferdinand-Bistra administrativ zusammengefasst, zum Kriegsende 1945 wieder getrennt. Nach der Machtübernahme der Kommunisten erhielt die wiederum vereinigte Gemeinde 1948 den ideologisierten Namen Oţelu Roşu (wörtlich: „Roter Stahl“). 1960 wurde sie zur Stadt erklärt.[1] Die Metallverarbeitung ist weiterhin der wichtigste Wirtschaftszweig, auch wenn ein Teil der Produktionsanlagen nach der Revolution 1989 geschlossen wurde.

Derzeit (2009) läuft ein erneuter Namensänderungsprozess; die Stadt soll in Ohaba-Ferdinand umbenannt werden; nach der Zustimmung der rumänischen Abgeordnetenkammer steht ein entsprechender Beschluss des Senats noch aus.[2]

Bevölkerung

1880 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt 2.806 Menschen, davon 1.195 im damaligen Nándorhegy, 770 in Ohaba Bistra, 397 in Cireşa und 444 in Mal. Die drei letztgenannten Orte wurden vorwiegend von Rumänen bewohnt. In Nándorhegy wohnten 442 Deutsche, 400 Slowaken, 224 Rumänen und 18 Ungarn. In der Folge stieg die Bevölkerungszahl; 1992 wurde mit 13.056 das Maximum erreicht. Bei der Volkszählung 2002 wurden noch 11.749 Einwohner registriert, davon 10.554 in der eigentlichen Stadt und 1.195 in den beiden eingemeindeten Dörfern. 10.596 bezeichneten sich als Rumänen, jeweils 476 als Ungarn und Deutsche, 98 als Roma, 37 als Ukrainer und 17 als Slowaken.[3]

Verkehr

Durch Oţelu Roşu führt die Bahnstrecke von Caransebeş nach Băuţar. In beide Richtungen verkehren derzeit (2009) etwa fünf Nahverkehrszüge. Des Weiteren verläuft die Nationalstraße 68 von Caransebeş nach Subcetate durch die Stadt. Es bestehen regelmäßige Busverbindungen nach Caransebeş.

Sehenswürdigkeiten

  • Landschaft des Ţarcu- und des Poiana Ruscă-Gebirges

Einzelnachweise

  1. Website der Stadt, abgerufen am 5. Januar 2008
  2. ADZ.ro, abgerufen am 5. Januar 2008
  3. Volkszählung 2002, abgerufen am 5. Januar 2008

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