Fieberkraut

Fieberkraut
Mutterkraut
Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Tanacetum
Art: Mutterkraut
Wissenschaftlicher Name
Tanacetum parthenium
L.

Mutterkraut (Tanacetum parthenium, syn. Chrysanthemum parthenium) ist eine staudenförmige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Andere Namen sind Falsche Kamille, Zierkamille und Fieberkraut.

Unter dem Namen Mutterkraut werden regional viele weitere, verschiedene Pflanzen, etwa der Alpen-Mutterwurz bezeichnet, die zumeist als Heilkraut Verwendung fanden.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Mutterkraut ist 30 bis 80 Zentimeter hoch und riecht stark aromatisch. Der Stängel ist gerippt und oben verzweigt. Die Blätter sind zart, hellgrün, fast unbehaart, eiförmig und dabei gefiedert bis fiederspaltig. Die Blütenköpfchen sind meist gefüllt, 13 bis 22 Millimeter im Durchmesser und stehen zu fünf bis 30 in lockeren Doldenrispen. Die Zungenblüten sind weiß, die Röhrenblüten gelb; sie erinnern ein wenig an die Kamille.

Als Standorte werden lehmige, nährstoffreiche Böden bevorzugt; beispielsweise wächst das Mutterkraut dort in ruderalen Gras- und Staudenfluren. Auch in alten Bauerngärten kommt die Art vor, weshalb es viele, teilweise verwilderte Gartenformen der Pflanze gibt. Ursprünglich war das Mutterkraut im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet. Aufgrund ihrer historisch langen Nachweisbarkeit in Mitteleuropa wird die Art als Archäophyt eingestuft. Sie gilt hier als nicht winterhart.

Naturheilkunde

Mutterkraut wurde bereits von Dioskurides im 1. Jahrhundert als Heilkraut beschrieben. Im Mittelalter wurde es gegen Fieber und Kopfschmerzen eingesetzt. Der Name kommt von seiner Verwendung bei Schwangerschaftsbeschwerden – es löst die Menstruation aus und die Ablösung der Plazenta.

Heutige naturheilkundliche Verwendung

Die Blätter des Mutterkrauts können das Auftreten von Migräneanfällen vermindern, wenn sie über Wochen regelmäßig prophylaktisch eingenommen werden.[1][2] Sie sollen außerdem beruhigend und verdauungsfördernd wirken und Parasiten im Darm bekämpfen. Äußerlich angewendet sollen sie auch gegen Hauteiterungen helfen und Insekten abwehren. Die enthaltenen Parthenolide hemmen die Bildung von Prostaglandinen und wirken auf das Serotonin. Sie werden neuerdings auch als mögliche Grundlage eines neuen Medikamentes gegen Leukämie angesehen.[3][4][5] Mutterkraut ist als Fertigpräparat erhältlich. Es lässt sich leicht im eigenen Garten ziehen, um die Blätter direkt zu verwenden. Wegen des bitter-aromatischen Geschmacks werden sie gerne mit auf Brot gelegt. Für Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine genauen Erfahrungen vor.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1111/j.1468-2982.2005.00950.x Diener HC, Pfaffenrath V, Schnitker J, Friede M, Henneicke-von Zepelin HH: Efficacy and safety of 6.25 mg t.i.d. feverfew CO2-extract (MIG-99) in migraine prevention – a randomized, double-blind, multicentre, placebo-controlled study. Cephalalgia Nov. 2005, Jahrgang 25, Heft 11, S. 1031–1041.
  2. http://content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Aktion=ShowPDF&ProduktNr=224242&Ausgabe=228273&ArtikelNr=57205&filename=57205.pdf Tagungsbericht 16. Schweizerische Tagung für Phytotherapie – Teil 2, Thema Migränebehandlung, 2001, S. 2.
  3. http://www.wissenschaft-online.de/artikel/860250 Michael F. Clarke, Michael W. Becker: Krebs – sind Stammzellen schuld?. Spektrum der Wissenschaft 1/2007, S. 63.
  4. http://www.urmc.rochester.edu/pr/news/story.cfm?id=731 Plant Derivative Attacks the Roots of Leukemia. University of Rochester Medical Center, News Archive, 11.02.2005.
  5. http://www.bloodjournal.org/cgi/content/abstract/2004-10-4135v1 Monica Guzman, Randall Rossi, Lilliana Karnischky, Xiaojie Li, Derick Peterson, Dianna Howard, Craig Jordan: The sesquiterpene lactone parthenolide induces apoptosis of human acute myelogenous leukemia stem and progenitor cells. Blood, Washington, 01.06.2005, Vol. 105, No. 11, S. 4163–4169.
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