Fiebermesser

Fiebermesser
Quecksilber-Fieberthermometer

Ein Fieberthermometer ist ein spezielles Thermometer zur Bestimmung der Körpertemperatur vor allem bei Fieber. Es muss folgenden Anforderungen genügen:

  • Messbereich mindestens 36 °C bis 44 °C mit einer Auflösung von 0,1 °C
  • Festhalten der während der Messung erzielten Maximaltemperatur

Quecksilber-Fieberthermometer erreichen diese Anforderungen, indem eine relativ große Quecksilbermenge (von ca. 1 g) sich in einer sehr dünnen Kapillare ausdehnt.

Die Anzeige der Maximaltemperatur wird erreicht, indem in der Kapillare ein zusätzlicher Glasdorn eingefügt wird, welcher bei (nach Messung) erfolgender Abkühlung den sich zurückziehenden Quecksilberfaden abreißt und somit die erreichte Maximaltemperatur weiter anzeigt. Zum Rückstellen muss das Quecksilber durch „Zurückschütteln“ oder Klopfen wieder in den Vorratsbehälter befördert werden.

Da die Verwendung von Quecksilber als Messflüssigkeit sowohl bei Beschädigung, als auch bei der Entsorgung des Thermometers sehr problematisch ist, haben sich daneben auch Alkohol und eine Legierung aus Gallium, Indium und Zinn (Galinstan) als Thermometerflüssigkeiten etablieren können. In der EU ist der Verkauf quecksilberhaltiger Messgeräte im Gesundheitsbereich ab April 2009 untersagt.[1][2]

Die ersten Fieberthermometer gehen auf Daniel Gabriel Fahrenheit zurück, waren jedoch aufgrund ihrer Länge von rund 60 cm nur schwierig zu handhaben und lieferten deshalb ungenaue Ergebnisse. Der englische Arzt Thomas Clifford Allbutt erfand 1867 das kurze Fieberthermometer, das mit rund 15 cm etwa den heutigen Größen entsprach und dadurch erstmals genaue Messergebnisse lieferte.

Digitale Fieberthermometer

Digitales Fieberthermometer

Preiswerte und gleichzeitig genaue elektronische Temperaturmesstechniken haben auch dem Digitalthermometer (auch nach der Anzeigemethode LCD-Fieberthermometer genannt) als Fieberthermometer zu einem beachtlichen Marktanteil verhelfen können. Nachteilig erscheint hier lediglich die Voraussetzung einer ausreichend frischen Batterie, die am Ende ihrer Haltbarkeit zudem entsorgt werden muss. Die Maximalwertanzeige wird erreicht, indem die Messung gestoppt wird, sobald sich die gemessene Temperatur innerhalb einer gewissen Zeit nicht mehr erhöht.

Funktionsweise

Beim digitalen Fieberthermometer wird die Temperatur über ein elektronisches Bauteil (Sensor) erfasst, das seinen elektrischen Widerstand entsprechend seiner Temperatur verändert. Diese Widerstandsänderung wird in einer kleinen elektronischen Schaltung ausgewertet und in °C (Grad Celsius) oder °F (Grad Fahrenheit) angezeigt. Dabei ist die genaue Temperatur-Widerstands-Relation des Sensors bekannt und in der Elektronik abgespeichert. Im Messbereich des Sensors ist der Zusammenhang zwischen Temperatur und Widerstand nahezu linear.

Die Genauigkeit des digitalen Fieberthermometers hängt davon ab wie viel Toleranz bei der Herstellung des Sensors akzeptiert wird, und ob der 37 °C-Punkt genau eingestellt wird. Genau Anforderungen stellt zum Beispiel die Norm DIN EN 12470-3.

Infrarot-Fieberthermometer

Ohr-Fieberthermometer mit Infrarot-Messprinzip

Die Infrarot-Fieberthermometer messen die vom Trommelfell oder von der Stirn abgestrahlte Infrarotstrahlung. Diese wird mittels einer Linse aufgenommen, in einen Temperaturwert umgerechnet und zur Anzeige gebracht. Der Vorteil der Infrarot-Fieberthermometer gegenüber herkömmlichen Thermometern ist, dass die Messung nur wenige Sekunden dauert. Die Messgenauigkeit der Infrarot-Fieberthermometer hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, so dass sie inzwischen auch in ärztlichen Praxen und Kliniken regelmäßig angetroffen werden. Auch die Geräte für den Hausgebrauch weisen nunmehr hinreichend präzise Messergebnisse auf, weshalb sie insbesondere bei der Fiebermessung bei Kleinkindern gern eingesetzt werden.

Weblinks

Hinweise zum Umgang mit zerbrochenen Quecksilberthermometern

Quellenangaben

  1. EU verbietet Quecksilber-Fieberthermometer, Netzeitung, 10. Juli 2007
  2. Testsieger: Digitale Fieberthermometer, ORF, 25. Februar 2008

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