- Fingerprinter
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Ein Fingerabdruckscanner tastet einen Finger mittels eines Scanners ab, um den Fingerabdruck zu digitalisieren.
Inhaltsverzeichnis
Zweck
Mit einem Fingerabdruckscanner kann die Identität einer Person mit den in einer Datenbank oder auf einem Ausweis enthaltenen Daten abgeglichen werden. Durch diesen Scanner wird der Zugang, etwa zu einem Tresor, gewährt oder verweigert. Im Vergleich zu einem Kennwort, das ähnliche Vorteile bietet, ist ein Fingerabdruck schwerer zu stehlen und kaum zu erraten. Allerdings kann der zu prüfende Finger, z. B. in Falle einer Verletzung nicht ohne weiteres durch einen Anderen ausgetauscht werden wie das bei einem Kennwort häufig der Fall ist.
Lebenderkennung
Spuren der Fingerabdrücke, so genannte Latenzfingerspuren, werden zeitpunktunabhängig hinterlassen, sobald glatte Oberflächen mit den Fingern berührt werden. Ein Angreifer könnte sich mit den aus der Kriminalistik bekannten Verfahren die Abdrücke Dritter verschaffen, Kopien anfertigen und mit diesen einen Überwindungsversuch gegen die Fingerabdruckerkennung starten. Daher ist es bei sicherheitsrelevanten Anwendungen erforderlich, echte Fingerabdrücke von Kopien zu unterscheiden. Zu diesem Zweck bestehen verschiedene Verfahren der Lebenderkennung, bei denen die Scanner bestimmte Merkmale wie Puls, Blutzirkulation, Wärmebild oder 3D-Tiefenmuster erfassen.
Bauformen
Man unterscheidet zwischen folgenden Arten von Fingerabdruckscannern:
- Stillstehende Fingerabdruckscanner. Bei ihnen muss man den Finger über eine schmale Scannerfläche ziehen. Sie sind qualitativ minderwertiger, aber auch billiger. Das Bild des Fingers ist nicht so gut, da man den Finger eventuell nicht gleichmäßig über die Scannerfläche zieht.
- Bewegter Fingerabdruckscanner. Bei ihm legt man den Finger auf eine Fläche und der Scanner fährt unter der Fläche durch. Der bewegte ist qualitativ besser als der stillstehende Fingerabdruckscanner, da er gleichmäßig über den Finger fährt, allerdings ist er auch teurer.
Funktionsweise
Es gibt optische (Infrarot-) Verfahren, kapazitive Verfahren und Ultra-Schall-Verfahren. Eine einfache Lebenderkennung ist mit infrarotem Licht möglich, da totes Gewebe es zumeist absorbiert; die Sauerstoffsättigung lässt sich auch kapazitiv messen. Der Fingerabdruck wird üblicherweise im Ganzen aufgenommen (etwa durch CCD-Kamera oder spezielle Bauteile, die die elektrische Ladung zwischen den Messpunkten (zumeist etwa 500dpi) und den korrespondierenden Punkten des Fingers messen). Es gibt aber auch halb-automatische Geräte, die darauf angewiesen sind, dass der zu scannende Fingerabdruck mit nahezu gleichmäßiger Geschwindigkeit an der Scanner-Zeile vorbeibewegt wird.
Literatur
Maltoni, Davide: Handbook of Fingerprint Recognition. Springer, 2005, ISBN 0-387-95431-7
Weblinks
- Fingerprint-Seite von Jean-François Mainguet
- tecChannel: "Gelatine überlistet Fingerabdruck-Scanner"
- CCC: "Wie können Fingerabdrücke nachgebildet werden?"
Siehe auch
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