Firlefanz

Firlefanz

Mit Firlefanz (vom altfranzösischen virelaiReigenlied“, mittelhochdeutsch virlei, spätmitteldeutsch firlifanz, „Tanz“) bezeichnet man ein albernes Gehabe oder auch unnötige Dinge[1].

Ursprünglich bedeutete es einen lustigen und schnellen Springtanz oder auch eine komische, alberne Person.[2][3][4] Johann Christoph Adelung schreibt in seinem Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart von 1796 dazu: „Die Firlefanzerēy, plur. die -en: alberne Possen, unwitzige schnelle Einfälle, alberne Ausflüchte, in den gemeinen Sprecharten; fast wie Alefanzerey. Auch das einfachere der Firlefanz, plur. inus. kommt zuweilen in der eben gedachten Bedeutung vor....Luther nennt einen Firlefanzer, der mit Worten umher träumet.[5]

Das Wort bedeutet heute umgangssprachlich abwertend so viel wie Tand, wertloser (modischer) Kram, aber auch Albernheit, Torheit, Kinderei. Firlefanz steht auch als Synonym für bedeutungslose, unerhebliche Information und überflüssige Ausschmückung.

Einzelnachweise

  1. Knaur Deutsches Wörterbuch, Lexigrafisches Institut München, 1985, Seite 374
  2. Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Band 1, 1867, Spalten 1027–1028. online auf zeno.org
  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 596. hier online auf zeno.org
  4. Firlefanz in duden.de, abgerufen am 15. April 2010
  5. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 2, Leipzig 1796, S. 164–165. hier online auf zeno.org

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Firlefanz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • Firlefanz — machen: Dummheiten machen, närrisch sein; das in der Volkssprache weitverbreitete Wort geht zurück auf französisch virelai = Ringellied, das unter dem Einfluß von mittelhochdeutsch ›tanz‹ zu virlefanz umgestaltet wurde. Die heutige Bedeutung von… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Firlefanz — Firlefanz, Possen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Firlefanz — (aus franz. virelai, Reigenlied; mittelhochdeutsch virlei, »Tanz«), ein lustiger, rascher Springtanz der Dorfbewohner (Firlefei); später ein gebärdenvolles, geckenhaftes, albernes Tun und Wesen; davon: Firlefanzerei und firlefanzen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Firlefanz — Sm erw. stil. (14. Jh.), mhd. firlifanz Entlehnung. Bezeichnung für einen (närrischen ?) Tanz, aus mhd. firlei ein Tanz , das aus afrz. vire lai Ringellied übernommen ist. Das Wort wird dann zu mhd. firlefei u.ä. erweitert; firlifanz wohl in… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Firlefanz — »Flitterkram; törichtes, dummes Zeug, Possen«: Das in dieser Bedeutung seit dem 16. Jh. gebräuchliche Substantiv beruht auf mhd. firli fanz, das einen lustigen Springtanz bezeichnete. Die weitere Herkunft des Wortes ist nicht sicher geklärt. Der… …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Firlefanz — 1. Talmi; (ugs.): Klimbim, Krimskrams, Plunder; (abwertend): Flitter, Hokuspokus; (ugs. abwertend): Kram, Krempel, Mist, Ramsch, Schund, Tinnef, Zeugs, Zimt; (ugs., oft abwertend): Schnickschnack, Zeug; (salopp abwertend): Zinnober; (veraltend):… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Firlefanz — Fịr·le·fanz der; es; nur Sg, gespr veraltend pej; 1 Dinge, die überflüssig oder wertlos sind: Sie trug ein schlichtes Kleid ohne modischen Firlefanz 2 ≈ Unfug: Statt zu lernen, treibt er nur Firlefanz …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Firlefanz — *1. A ies a rechter Firlefanss. – Robinson, 911; Gomolcke, 119. *2. Er ist wie ein Firlefanz. – Eiselein, 670. Von sehr beweglichen, herumhüpfenden Personen, mit dem Nebenbegriff des kinderhaft Spielenden. Firlefanz und Firlefanzerei für Kinderei …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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