Firnschnee

Firnschnee

Als Firn (von althochdeutsch firni „vorjährig“; vgl. Berndeutsch "färn") oder Firnschnee bezeichnet man Schnee, der mindestens ein Jahr alt ist und somit eine Ablationsperiode überstanden hat. Firn entsteht, wenn die feineren Schneekristalle durch wiederkehrendes Auftauen und Gefrieren zu größeren graupelartigen, körnigen Gebilden verschmelzen. Dabei werden aus acht Metern Neuschnee ungefähr ein Meter Firn. Die Dichte von Firn liegt zwischen 0,4 und 0,8 g/cm³.

Die Firngrenze ist die sommerliche Untergrenze der zusammenhängenden Schneedecke auf Gletschern. Den Teil des Gletschers oberhalb der Firngrenze nennt man auch Firnfeld. Die nächste Stufe des Umwandlungsprozesses zu Gletschereis bezeichnet man als Firneis, wobei dieser Umwandlungsprozess (Metamorphose) vor allem durch Druck verursacht wird.

Altschnee

Umgangssprachlich erfolgt die Anwendung des Begriffs Firn oft aber auch stellvertretend für spezielle Formen von Altschnee und Harsch.

  • Gelegentlich werden auch Altschneefelder als „Firnfelder“ bezeichnet, auch wenn der Schnee dabei nicht unbedingt ein Jahr alt ist.
  • Auch bei einem mit einer neueren Schneeauflage versehenen Gletscher spricht man häufig von einem „überfirnten“ Gletscher.
  • Zudem bezeichnet man die oberflächliche, weiche Schneeschicht, die sich im Frühling durch Sonneneinstrahlung und hohe Lufttemperaturen auf einer (in der vorausgehenden Nacht gefrorenen) Harschfläche bildet, als Firn. Man spricht in diesem Fall davon, dass ein Hang „auffirnt“. Im Schweizer Sprachgebrauch wird dieser Schnee allerdings korrekter als Sulz bezeichnet, was in Deutschland erst ab einer gewissen Tiefe, ab der der weiche Schnee keine genußvolle Abfahrt mehr bietet, getan wird.

Siehe auch

Aus dem Wort Firn abgeleitet ist auch die vor allem in Vorarlberg und Tirol für Gletscher gebräuchliche Bezeichnung Ferner.

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