Firnskuppe

Firnskuppe
Blick vom Osterberg zwischen Kassel und Vellmar über die Firnskuppe zum Hohen Dörnberg (links) und Helfenstein (rechts) im Hintergrund (24. Dez. 2003)

Die Firnskuppe ist eine 313,9 Meter hohe felsige Basaltkuppe am Ostrand des Hohen Habichtswaldes bei Kassel (Nordhessen, Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Firnskuppe von Südosten, 24. April 2004

Die felsige Bergkuppe befindet sich nordwestlich des Ortskerns des Kasseler Stadtteils Harleshausen im Habichtswald, womit sie ein Teil vom Naturpark Habichtswald ist. Nur knapp 650 Meter (Luftlinie) nordöstlich der Kreuzung von B 251 (Wolfhager Straße) und Landesstraße 3217 (Rasenallee) ragt sie - recht gut versteckt zwischen den Bäumen des Forst Harleshausen - bis zu 55 Meter über den ihr nur etwas nördlich vorgelagerten Waldrand empor.

In Richtung Norden fällt das Gebiet um die Firnskuppe über die dem Wald vorgelagerten Äcker und Wiesen zur Ahne hin ab, nach Osten setzen sich die Nordostausläufer des Habichtswalds über den Lambert (292 m ü. NN) noch etwas fort, nach Süden fällt das Gelände auch über Äcker und Wiesen zur Geile ab und nach Westen schließt sich der eigentliche Habichtswald an.

Die mit Buchen stark bewaldete Firnskuppe, an deren Gipfel der Basalt nicht von Erde bedeckt ist, fällt zu allen Seiten zumeist recht steil ab, der nördliche Gipfel, der ein paar Meter niedriger ist, an seiner Nordseite sogar senkrecht.

Auf der stark bewaldeten Hochfläche, die der Firnskuppe südlich vorgelagert ist, entspringt der kleine Firnsbach, der die Basaltkuppe westlich passiert, um danach in Richtung Nordosten zu fließen. In seinem Unterlauf Rainbach genannt, mündet der Bachlauf in Obervellmar in die bereits obig genannte Ahne.

Geschichte

Bereits vor Christus wurde die Gegend um die Firnskuppe von Menschen aufgesucht, was nicht nur an mehreren Resten von Hügelgräbern aus der La-Tène-Zeit ersichtlich ist, die sich südöstlich der Kuppe unweit vom Harleshäuser Schwimmbad am Heiden- und Fuchsküppel befinden. Im Mittelalter war die Firnskuppe Zufluchtsort vor Räuber- und Diebesbanden.

Im Inneren des Bergs wurde früher untertage nach Erz, Kohle oder Mineralien (Hornblende und Olivin) gesucht. Nur wenige Meter unterhalb des felsigen Gipfels der Firnskuppe befindet sich im Felsgestein nach wie vor der senkrecht abfallende Bergbau-Schacht, von dem im Berg noch ein Seitengewölbe bzw. -stollen abzweigt. Über dem Schacht auf dem Gipfel soll das Datum 18. Januar 1643 lesbar gewesen sein. Das obere Ende bzw. der Eingang des Schachts ist durch ein altes Eisentor gesichert. In das felsige Bodengefüge des Berggipfels, in dem sich ein Loch direkt über dem Schacht befindet, wurde aus Sicherheitsgründen ein Gitter eingelassen, damit man nicht versehentlich senkrecht in die Tiefe stürzt. Im Oktober 1821 stürzte der Heckershauser Schäfer Bernhard Krebs in den Schacht und ist nach seiner Rettung verstorben.

Mythologie

Firnskuppe, Bergwerksschacht

Der in der Firnskuppe befindliche Bergbau-Schacht, auch Sagenschacht genannt, wird in der nordhessischen Mythologie als stets zu meidender „Weg in die Unterwelt“ bezeichnet. Einer Sage zufolge soll dort ein Hirte mit seiner gesamten Schafherde hineingestürzt und auf immer und ewig darin verschwunden sein. Einer anderen Erzählung zufolge hat ein eifersüchtiger Stallbursche einen Grenadier der hiesigen Garnison im Streit erschlagen und in den Schacht geworfen.

Literatur

  • Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker, Melsungen 1971, S. 104
51.3515333333339.4246805555556313.9

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