- Fischauktionshalle
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Die Fischauktionshalle in Hamburg-Altona zeugt als Baudenkmal von der Bedeutung des Fischhandels der ehemals konkurrierenden Städte Hamburg und Altona/Elbe.
Geschichte
Seit dem 16. Jahrhundert wurden im eigenständigen Altona an der Grenze zum Hamburger Stadtteil St. Pauli gegen den Willen der reichen Hansestadt Hamburg Fischmärkte abgehalten. Mitte des 19. Jahrhunderts verlegten die Hamburger daher ihren Fischmarkt aus der Altstadt in die Vorstadt St. Pauli, um Altona Konkurrenz machen zu können.
Die Bürger von Altona, seit 1867 preußische Stadt, bauten 1894 eine Fischauktionshalle an die Grenze zu Hamburg/St. Pauli, um der Stadt Hamburg Kundschaft abzuwerben. Diese wurde im Stil einer dreischiffigen Basilika erbaut und sollte wohl an die antiken römischen Markthallen erinnern. Schon kurz nach der Errichtung der Auktionshalle erzielte der Altonaer Fischmarkt höhere Umsätze als der Hamburger, die darauf hin eine eigene Auktionshalle der Altonaer gegenüberstellten.
1934 fusionierten die beiden Fischmarktgesellschaften Hamburgs und Altonas zur heutigen Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH. Die beiden Auktionshallen in Altona und in St. Pauli wurden 1943 bei den Bombenangriffen auf die Stadt Hamburg stark beschädigt und nur notdürftig repariert. Die Hamburger Auktionshalle bot noch Ende der 1960-er Jahre die grandiose Kulisse für ein Krimi-Finale, wurde jedoch, da der Senat an dieser attraktiven Lage eine mit Hochhäusern garnierte Büro- und Geschäftsbebauung plante, Anfang der 70-er Jahre abgerissen. Heute gibt es an der Stelle einen Parkplatz.
Dasselbe Schicksal drohte der Altonaer Auktionshalle. Sie diente noch als Lager, da die Betreibergesellschaft die Auktionen elb-abwärts verlagert hatte.
1973 gründeten Münchner Theaterleute mit Designern, Architekten und Stadtplanern den Verein Volkshaus Fischmarkt e. V. mit dem Ziel, die Halle einer neuen Nutzung als sozio-kulturelles Zentrum mit Volkstheater, Kino, sozialen Diensten, Fischrestauration und Biergarten zuzuführen.
Bis 1976 ließ der Senat die Initiative ihre Konzeption fortentwickeln, gleichwohl die Halle weiter verfallen. Der Verein erwirkte schließlich 1976 entgegen den Plänen von Teilen des Senats die Unterschutzstellung der Halle als Baudenkmal durch Beschluss der Hamburger Bürgerschaft. Den Antrag hatte Bodo Schümann (SPD) eingebracht.
Somit war der drohende Abriss verhindert worden. Die Fischauktionshalle verdankt ihre weitere Existenz dem Engagement ehrenamtlich handelnder Bürger.
Nach weiteren Diskussionen entschied man, die Altonaer Fischauktionshalle zu restaurieren und als Veranstaltungsort an einen kommerziellen Nutzer zu verpachten. Das Hamburger Architektenbüro Günter Talkenberg erhielt den Auftrag für die Renovierung (u.a. Neubau der Kuppel), und rekonstruierte den Fassadenschmuck und die Verzierungen der Fenster auf Grundlage alter Schwarz-Weiß-Fotos.
Als einziges Baudenkmal in Hamburg hat die Halle ein europa-nostra-Diplom der europäischen de-Koster-Stiftung für die Erhaltung von Kulturdenkmälern in Europa bekommen.
Heutige Nutzung
Die Auktionshalle sollte ursprünglich ein Ort der Soziokultur werden, wird neben dem Fischmarkttrubel aber vor allem für Werbe- und PR-Events großer Konzerne genutzt. Für Gastronomie und Veranstaltungen ist neuerdings die Firma Stacklies zuständig. Die Halle bietet Platz für etwa 3500 Besucherinnen und Besucher.
Weblinks
53.5448166666679.9517777777778Koordinaten: 53° 32′ 41″ N, 9° 57′ 6″ O
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